Biokraftstoffe

Biokraftstoffe sind flüssige oder gasförmige Kraftstoffe für den Verkehr, die aus Biomasse hergestellt werden.

Foto Raps

Vorteile

Im Gegensatz zu fossilen Kraftstoffen sind die Rohstoffe für Biokraftstoffe erneuerbar. Europäische Richtlinien sehen seit 2003 Ziele für den Einsatz von Biokraftstoffen im Verkehrssektor vor. Biokraftstoffe verursachen bei der Verbrennung keine Treibhausgasemissionen, da das emittierte CO2 zuvor von der Biomasse gebunden wurde. Abhängig vom eingesetzten Rohstoff entstehen bei der Bereitstellung dieser Kraftstoffe Emissionen. Biokraftstoffe, die in Europa eingesetzt werden, müssen Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, die beispielsweise den Anbau auf ökosensiblen Flächen verbieten (zum Beispiel Regenwald). In Österreich erfolgt der Nachweis über die Monitoring-Datenbank elNa.

Biokraftstoffe werden aktuell hauptsächlich fossilen Kraftstoffen beigemengt, rund 7% vol. bei den Dieselkraftstoffen (B7) und rund 5% vol. bei Ottokraftstoffen (E5). Sie können zukünftig, in einem CO2- neutralen Verkehrssystem, eine wichtige Rolle spielen, indem Sie überall dort eingesetzt werden, wo der Einsatz anderer, effizienterer Fahrzeugtechnologien nicht möglich ist, wie beispielsweise in der Schifffahrt, im Flugverkehr oder im Off-Road Bereich.

Zudem fallen bei der Erzeugung von Biokraftstoffen Koppelprodukte an. Das sind Produkte, die neben dem Kraftstoff selbst verwendet werden. Diese reichen von Hilfsenergien und Strom über stoffliche Produkte wie Dämmmaterialien, Fasern und pharmazeutischen Produkten bis hin zu eiweißreichem Futtermittel, das Sojaimporte aus Übersee reduziert.

Nachteile

Da Biokraftstoffe in Verbrennungsmotoren zum Einsatz kommen, haben sie vor allem zwei Nachteile: bei der Verbrennung entstehen Luftschadstoffe und die Effizienz ist niedrig. Einige Nachteile, wie Landnutzungsänderungen (Stichwort Regenwaldabholzung), wurden durch EU-Richtlinien teilweise entschärft.

Biokraftstoffe, sowie alle anderen Bioenergieträger beanspruchen aktuell ein gutes Prozent (1%) und damit die Hälfte der stofflichen Nutzung (zum Beispiel Papier) der verfügbaren Agrarfläche weltweit. Im Vergleich dazu werden etwa 6% für Lebensmittelanbau genutzt, für Tierhaltung und Futtermittel rund 92%.

Haupteinsatzbereiche

  • alle Fahrzeugkategorien durch die Beimengung in fossilen Kraftstoffen
  • reiner Biokraftstoffe in modifizierten Verbrennungskraftmaschinen, beispielsweise in der Landwirtschaft

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Links

Daten zu Biokraftstoffen in Österreich
Globale Nutzung Landflächen
elNa (Elektronischer Nachhaltigkeitsnachweis