Hexachlorbenzol (HCB)
Hexachlorbenzol gehört zur Gruppe der polychlorierten Benzole. Anwendungsgebiete sind bzw. waren der Einsatz als Pestizid und Fungizid zur Saatgutbeize (1992 wurde der Einsatz von HCB als Pflanzenschutzmittel in Österreich verboten), als Weichmacher- und Flammschutzadditiv für Kunststoffe und Schmiermittel, als Flussmittel in der Aluminiumherstellung oder als Zwischenprodukt bei der Synthese von anderen Verbindungen (beispielsweise Farben). HCB entsteht auch als Nebenprodukt verschiedener (unter anderem thermischer) Prozesse.
HCB ist durch die unvollständige Verbrennung von, aus einer Deponie stammendem, HCB-haltigem Blaukalk in einem Zementwerk in eine brisante Diskussion gerückt.
Im Auftrag des Amtes der Kärntner Landesregierung hat das Umweltbundesamt eine Studie zu den zulässigen Emissionen erstellt, mit denen Belastungsgrenzen eingehalten werden können.
Emissionstrend 1990-2022
Von 1990 bis 2022 nahmen die HCB-Emissionen Österreichs um 87% auf rund 10 Kilogramm ab.
In den Sektoren Landwirtschaft und Sonstige konnten vor allem in den 1990er-Jahren durch Verbote von bestimmten Stoffen in Pestiziden für Pflanzenschutz und Holzimprägnierungsmitteln die HCB-Emissionen stark gesenkt werden.
Große Reduktionen konnten auch in den Sektoren Industrieproduktion (vor allem in der Eisen- und Stahlindustrie) und Kleinverbrauch erzielt werden. Verantwortlich hierfür waren ein geringerer Kohleeinsatz und die Erneuerung von Holzheizungen sowie Maßnahmen in der Eisen- und Stahlindustrie, der Sekundärkupferproduktion und die Einstellung der Produktion von chlorierten Kohlenwasserstoffen.
Die hohen HCB-Emissionen zwischen 2012 und 2014 sind - wie weiter oben beschrieben - auf einen unbeabsichtigten HCB-Ausstoß eines österreichischen Zementwerkes zurückzuführen.
Nähere Informationen sind im jährlich erscheinenden Bericht zu den Emissionstrends zu finden.