Die Schutzgüter Boden und Fläche in der UVP
Mit der UVP-G-Novelle 2023 soll das Augenmerk auf den Bodenschutz und eine Reduktion der Flächeninanspruchnahme bei besonders flächenintensiven Vorhaben verstärkt werden. Ziel ist es auch, den Verlust von wertvollen Böden zu verringern. Die BEAT-Karte kann hierbei unterstützen.
Mit der UVP-G-Novelle 2023 wird verstärkt dem Bodenschutz Rechnung getragen: Einerseits durch die Einführung des Bodenschutzkonzeptes und andererseits durch zusätzliche bzw. geänderte Tatbestände in Anhang 1 des UVP-G 2000.
Mit diesen zusätzlichen bzw. geänderten Tatbeständen sollen Neuversiegelungen für Industrie- und Gewerbeparks, Logistikzentren, Einkaufszentren und Parkplätze „auf der grünen Wiese“ durch das UVP-G 2000 strenger als bisher erfasst werden. Ziel der Tatbestände ist es, einen mit derartigen Vorhaben einhergehenden Verlust von Böden verstärkt zu prüfen.
Entscheidend ist eine sorgsame standortbezogene Projektplanung der Projektwerber:in. Ebenso wichtig ist, dass nachvollziehbare Bodenbewertungen sowie einheitliche Bewertungsvorschläge im Sinne des Bodenschutzes bereitgestellt werden.
Grundlagen für Planung und Umweltprüfung
Für Planer:innen und Projektwerber:innen stehen eine Reihe von wesentlichen Grundlagen für Bewertung, Planung und Umsetzung von Planungsvorhaben zur Verfügungen.
Grundlagen, Gesetze, Normen und Leitfäden zu PlanungsvorhabenDie Schutzgüter Fläche und Boden in der Einzelfallprüfung und in der Umweltverträglichkeitsprüfung
Wertvolle landwirtschaftliche Produktionsflächen in Österreich – BEAT Karte
Um für Projektwerber:innen und Behörden eine schnelle und einfache Übersicht über die landwirtschaftlich besonders wertvollen Böden Österreichs zu bieten, wird eine Karte auf Basis einer GIS-Anwendung zur Verfügung gestellt.
Die BEAT (Bodenbedarf für die Ernährungssicherung Österreichs - AT) Karte weist jene Gebiete Österreichs aus, die besonders fruchtbar sind, konkret handelt es sich um die 50 Prozent besten Böden je Kleinproduktionsgebiet.
Wie wurde die Karte erstellt?
Bei den gegenständlichen Daten handelt es sich um die aus dem Forschungsprojekt BEAT - "Bodenbedarf für die Ernährungssicherung in Österreich" ermittelten wertvollen landwirtschaftlichen Produktionsflächen innerhalb der Kleinproduktionsgebiete für die aktuelle klimatische Situation.
Kleinproduktionsgebiete: Die Abgrenzung von landwirtschaftlichen Haupt- und Klein-produktionsgebieten erfolgt in Österreich seit 1990 (siehe Schriftenreihe der Bundesanstalt Nr. 61 und 62, Wagner 1990) nach 8 Hauptproduktionsgebieten und 87 Kleinproduktionsgebieten und dient der Verbesserung der Aussagekraft der Agrarstatistik. Die Einteilung richtet sich nach naturräumlichen Grundlagen wie Hangneigung und Seehöhe und nach Betriebsmerkmalen wie Betriebsformen und –größen.
Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen
Die ausgewiesenen Flächen sind eine Schnittmenge von Daten der Finanzbodenschätzung (Stand:2013) sowie von baulandbereinigten INVEKOS-Daten (Stand:2015) auf der Ebene der Kleinproduktionsgebiete. Dargestellt werden daher die 50 Prozent besten Böden je Kleinproduktionsgebiet in Österreich.Projekt- Endbericht
Wie kann die Karte genutzt werden?
Die Karte kann im Zuge von UVP-Feststellungsverfahren von Behörden- sowie Projektwerber:innenseite zur Abschätzung der UVP-Pflicht eines Vorhabens sowie auch im UVP-Genehmigungsverfahren genutzt werden.
Dazu ist in dem Adressfenster links oben die Adresse bzw. der Katastralgemeindecode des Vorhabens einzugeben. Liegt diese Fläche in einem violetten Feld, so ist eine jener Flächen betroffen, die besonders fruchtbar und für Österreichs Ernährungssicherung von Bedeutung sind. Es handelt sich also um eine „BEAT-Fläche“.