SUM-FOOD: Gemüseversorgung Wien und Umland

Wien, 10. September 2019

In Wien und den Umland-Gemeinden kann der Bedarf an Gemüse regional gedeckt werden. Zu diesem Ergebnis sind Umweltbundesamt-ExpertInnen in einer Pilotstudie im Jahr 2017 gekommen.

Foto Gemüse

In weiterer Folge setzten sich die VertreterInnen der Landwirtschaftskammern Wien und Niederösterreich, der NÖ Landesregierung und der Stadt Wien – Umweltschutz gemeinsam mit dem Umweltbundesamt mit den Potenzialen der Direktvermarktung auseinander. Um den Dialog mit LandwirtInnen, Handel und KonsumentInnen zu führen, haben die ProjektpartnerInnen die Dialogplattform SUM-Food etabliert.

"Um Angebot und Nachfrage besser aufeinander abzustimmen, braucht es den Dialog zwischen den regionalen Stakeholdern entlang der Wertschöpfungskette."

"Die neue Plattform ist eine schöne Ergänzung zur Wiener Stadtlandwirtschaft, die die Wienerinnen und Wiener mit frischem, regionalem Gemüse versorgt. Die Wiener Bevölkerung kann so künftig noch mehr frisches Obst und Gemüse direkt aus der Region genießen.“

"Die niederösterreichischen Bäuerinnen und Bauern erzeugen Produkte in ausgezeichneter Qualität direkt vor den Toren Wiens. Das Projekt SUM-Food zeigt die Chancen, aber auch die Herausforderungen für eine verstärkte regionale Versorgung der Wiener Bevölkerung auf, die am besten miteinander bewältigt werden können.“

"Für die Stadt Wien ist eine nachhaltige Versorgung mit Lebensmitteln aus dem nahen Umland sehr wichtig. Dieser Dialog ermöglicht auch für die ProduzentInnen und Verarbeitungsbetriebe eine Orientierung am tatsächlichen Bedarf. Für die öffentliche Beschaffung wird eine Erhöhung der Bioanteile angestrebt.“

"Eine funktionierende Nahversorgung in den Regionen schafft einen wertvollen Mehrwert für alle. Es gibt heute viele unterschiedliche Arten, wie regionale Versorgung gelebt und gesichert werden kann. Wichtig sind die enge Verbindung zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft sowie regionale Partnerschaften. Um sich hier entsprechend vernetzen zu können, bietet eine Plattform wie SUM-FOOD die beste Unterstützung.“

"Die größte Hürde in der Logistik ist die sogenannte 'letzte Meile', auf der die frischen Lebensmittel, möglichst rasch, zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern gelangen sollen. Hier sind alternative Vertriebswege und zukunftstaugliche Logistiksysteme notwendig, die möglichst dekarbonisiert sind. Dadurch lässt sich der essentiellen Beitrag, den die regionale Produktion zum Klimaschutz leistet, weiter erhöhen!“

Potenziale der Direktvermarktung

Gemeinsam identifizierten die Fachleute der Landwirtschaftskammern Wien und Niederösterreich, der NÖ Landesregierung und Stadt Wien – Umweltschutz die Potenziale der Direktvermarktung:

  • Direktvermarktung fördert das Miteinander von KonsumentInnen und LandwirtInnen, Wünsche der EndverbraucherInnen können dadurch direkt diskutiert und neue Ideen entwickelt werden.
  • Die Lebensmittel sind frisch; es fällt weniger Verpackungsmaterial an. Auch die Lebensmittelverschwendung wird durch den Bezug zu den ProduzentInnen reduziert.
  • Ein vermehrtes Angebot von Abholstellen in KonsumentInnen-Nähe erhöht den Erfolg der Direktvermarktung.
  • Märkte haben ein großes Potenzial besonders, wenn die regionalen Produkte eindeutig gekennzeichnet werden.
  • Um Gemüseüberschüsse und –reste zu verwerten, hat sich der Vertrieb eingekochter Ware über Online-Märkte oder über Kooperationen mit Sozialprojekten bewährt.

Dialogplattform SUM-FOOD

Die Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen vom Produzenten zum Endkonsumenten kann in verschiedenen Formen stattfinden, etwa über Ab-Hof-Verkauf,  Wochen- und Bauernmärkte, Direktbelieferung von KonsumentInnen, Einkaufsgemeinschaften wie Lebensmittel-Kooperativen, Selbsterntefelder, Selbstbedienungscontainer, Bauernläden oder Webshops. Mit der Errichtung der Dialogplattform SUM-Food wurde der Dialog zwischen landwirtschaftlichen ProduzentInnen, der verarbeitenden Wirtschaft, und den AbnehmerInnen in der Stadt fortgesetzt und vertieft. Die Beteiligten konnten ihre Erfolgsmodelle darlegen und sich vernetzen. Getestet wurde auch die Kommunikation über Social Media. Dadurch konnten zeitnahe Informationen über Angebot und Nachfrage an regionalem Gemüse ausgetauscht werden. Direkte Vereinbarungen und Vertragsabschlüsse wurden in weiterer Folge direkt zwischen KäuferInnen und VerkäuferInnen getroffen. Die Erfahrungen ermutigen die Beteiligten, die Vernetzung auch in Zukunft weiter zu betreiben.

Weitere Informationen:

Sabine Enzinger, Pressestelle Umweltbundesamt, Tel. +43 664 80013 5488, E-Mail: sabine.enzinger@umweltbundesamt.at

Roman David-Freihsl, Kommunikation Stadt Wien Umweltschutz, Tel. +43 1 4000 73 422, E-Mail: roman.david-freihsl@extern.wien.gv.at

Ernest Reisinger, Amt der NÖ Landesregierung, Tel 02742 9005 12980, E-.Mail: ernest.reisinger@noel.gv.at

Natalie Weiß, Öffentlichkeitsarbeit Landwirtschaftskammer Wien, Tel. +43 1 5879528-31, E-Mail: natalie.weiss@lk-wien.at

Christina Spangl, Pressestelle Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Tel. 05 0259 29310 , E-Mail: christina.spangl@lk-noe.at

Pilotprojekt SUM Food