Ammoniak

Ammoniak ist eine reaktive Stickstoffverbindung mit verschiedenen Wirkungen auf Mensch und Umwelt. Auch wenn Stickstoffverbindungen essentielle Nährstoffe für Pflanzen sind, führt ein übermäßiger Eintrag zu einem Verlust an Biodiversität durch Überdüngung. Ammoniak (NH3) ist aber nicht nur für die Bildung versauernder und eutrophierender Schadstoffe verantwortlich, sondern auch für die Bildung sekundärer Partikel (Feinstaub). Hauptquelle der Ammoniak-Emissionen ist Landwirtschaft, vor allem die Tierhaltung. Der Schadstoff entsteht hauptsächlich beim Abbau von organischem und mineralischem Dünger sowie bei der Lagerung von Gülle.

Dashboard Ammoniak

Emission und Immission auf einen Klick

Seit April 2021 werden zusätzlich zu den NH3-Emissionen auch die Konzentrationen des Schadstoffs in der Außenluft (Immission) erfasst. Das Dashboard Ammoniak gibt einen Überblick über Messwerte, Emissionstrends und Reduktionsverpflichtungen für diesen Luftschadstoff.

Emissionstrend 1990-2022

2022 wurden in Österreich rund 68.000Tonnen Ammoniak emittiert, und somit um 8,2% weniger als 1990. Seit 2005 ist allerdings ein Anstieg um 3,0% zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr 2021 haben sich die Emissionen um 1,7% verringert. Hauptursache ist der reduzierte Mineraldüngereinsatz als Folge der enormen Preissteigerungen sowie die verstärkte Ausbringung von Wirtschaftsdünger mit bodennahen Techniken.

Reduktionsziel

Seit dem Jahr 2020 gelten neue Emissionsreduktionsverpflichtungen für den Zeitraum von 2020 bis 2029 und ab 2030, die in der EU-Richtlinie über die Reduktion der nationalen Emissionen bestimmter Luftschadstoffe bzw. dem Emissionsgesetz-Luft 2018 geregelt sind. Im Gegensatz zu den bis zum Berichtsjahr 2021 geltenden absoluten Emissionshöchstmengen für die Jahre 2010 bis 2019 sind die Ziele ab 2020 als Relativwerte festgelegt. Basisjahr für die Berechnungen der Emissionsreduktionsverpflichtungen ist das Jahr 2005.

Für Ammoniak wird das Reduktionsziel für das Jahr 2022 nicht erreicht (+3,0% anstatt -1% verglichen mit 2005).

Anmerkung

Während für den Zielevergleich der Jahre 2010 bis 2019 die Emissionsmengen ohne Kraftstoffexport galten, werden für den Zielezeitraum ab 2020 die Gesamtemissionen Österreichs inklusive Kraftstoffexport (berechnet auf Basis der verkauften Treibstoffmenge) herangezogen.

Nähere Informationen sind im Bericht "Austria's Annual Air Emission Inventory" zu finden. 

Aktuelle Emissionsberichte

Immissionsbelastung

Ammoniak reagiert rasch mit anderen Luftschadstoffen (Schwefeldioxid, Stickstoffoxide) oder lagert sich in der Umgebung der Schadstoffquellen ab. Die Belastung durch Ammoniak direkt ist vor allem lokal von Bedeutung und wird daher nicht flächendeckend erhoben, sondern durch Messkampagnen. Grenzwerte für die Belastung sind keine festgelegt. Um Schäden an der Vegetation zu vermeiden, sollte die Konzentration 10 µg/m³ nicht übersteigen, bei empfindlichen Ökosystemen sollte sie nicht über 1-4 µg/m³ liegen.