Emissionstrends 1990–2016
Die Österreichische Luftschadstoff-Inventur im Überblick
Im Trendbericht gibt das Umweltbundesamt einen Überblick über die Entwicklung der Luftschadstoff-Emissionen in Österreich und deren Verursacher. Die Emissionsdaten der Ozonvorläufersubstanzen, versauernd und überdüngend wirkenden Luftschadstoffe, Schwermetalle, persistenten organischen Schadstoffe (POPs) sowie von Staub und Treibhausgasen werden analysiert und Umweltzielen gegenübergestellt.
Grundlage für diesen Bericht sind die aktuellen Ergebnisse der Österreichischen Luftschadstoff-Inventur (OLI), die jährlich vom Umweltbundesamt erstellt wird. Der aktuelle Bericht umfasst die Emissionen der Jahre 1990 bis 2016.
Schwefeldioxid, NMVOC, NH3 und Stickoxide
Der maximale Ausstoß von Schwefeldioxid (SO2), Stickoxiden (NOx), Ammoniak (NH3) und organischen Verbindungen ohne Methan (NMVOC) ist in allen EU Mitgliedstaaten seit 2010 verbindlich limitiert. Im langjährigen Trend konnten diese Schadstoffe in Österreich um bis zu 80 % reduziert werden. Im Jahr 2016 wurden die Höchstmengen bei den Luftschadstoffen NMVOC und SO2 eingehalten, die Emissionen von NH3 und NOx liegen darüber. Für diese beiden Schadstoffe nimmt Österreich die bestehenden Flexibilitätsregelungen gemäß der überarbeiteten Richtlinie über nationale Emissionshöchstmengen (NEC-Richtlinie) in Anspruch.
Staub, Schwermetalle und POPs
Die Staub-Emissionen (Total Suspended Particulates, TSP) konnten von 1990 bis 2016 um 17 % reduziert werden. Im Jahr 2016 lagen diese bei 44.100 Tonnen. 30.800 Tonnen wurden als Feinstaub (PM10) emittiert und 17.600 Tonnen als Feinststaub (PM2,5). Ursachen für die Abnahme der Staub-Emissionen im langjährigen Trend sind Maßnahmen wie Partikelfilter bei Kfz, Erneuerung von Heizkesseln, die verstärkte Anbindung an das öffentliche Erdgas- und Fernwärmenetz und die Installation von Abgas- und Entstaubungsanlagen in der Industrie. Von 2015 auf 2016 verzeichnen die ExpertInnen einen leichten Rückgang bei allen Staub-Fraktionen.
Die Schwermetall-Emissionen (Kadmium, Blei und Quecksilber) gingen zwischen 1990 und 2016 um bis zu 93 % zurück. Verantwortlich für diesen starken Rückgang sind das Verbot von bleihaltigem Benzin, Emissionsminderungsmaßnahmen wie die Rauchgasreinigung und der verringerte Einsatz von Kohle, Koks und schwerem Heizöl. Die Schwermetall-Emissionen unterliegen jährlichen Schwankungen, die auf die Entwicklung von Industrieproduktion, Energieversorgung und Kleinverbrauch zurückführen sind.
Bei den Persistenten Organischen Schadstoffen (POPs) sind die Emissionen der Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAKs) wie auch jene der Dioxine und Furane seit den 1990er-Jahren unter anderem durch Verbote und Beschränkungen um rd. zwei Drittel gesunken.
Österreichische Luftschadstoff-Inventur (OLI)
Der Trendbericht basiert auf Daten der Österreichischen Luftschadstoff-Inventur, die das Umweltbundesamt jährlich erstellt. Die ExpertInnen berechnen und dokumentieren darin die Entwicklung aller Luftschadstoffe, über die gemäß gesetzlicher Regelungen und völkerrechtlich bindender Übereinkommen zu berichten ist. Die Daten dienen als Grundlage für die offiziellen Berichte an die Klimarahmenkonvention, die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa sowie die Europäische Union und für die Entwicklung von Maßnahmen in Österreich und Europa.