Ultrafeine Partikel - UFP
Ultrafeine Partikel (UFP) sind als luftgetragene Partikel mit einem Durchmesser kleiner als 100 nm (0,1 μm) definiert.
Sie entstehen bei nahezu allen natürlichen und technischen Verbrennungsprozessen, werden hierbei entweder direkt als Partikel emittiert oder bilden sich durch Nukleation und Kondensation in den Abgasen der Prozesse. Weiters bilden sich UFP in der Atmosphäre aus gasförmigen Vorläufersubstanzen (biogen und anthropogen) insbesondere infolge fotochemischer Prozesse.
Messung
UFP werden als Anzahlkonzentration gemessen, das heißt als Anzahl der Teilchen pro Kubikzentimeter.
Besonders hohe Anzahlkonzentrationen von UFP treten an verkehrsbelasteten Standorten sowie in der Umgebung von Flughäfen auf. UFP werden auch durch Feuerungsanlagen der Industrie, Energiewirtschaft, Haushalten, Gewerbe und Landwirtschaft verursacht. UFP weisen eine besonders hohe räumlich-zeitliche Variation auf.
Gesundheitswirkung
Wirkungsstudien weisen darauf hin, dass UFP in der Außenluft ein gesundheitliches Risiko darstellen. Dieses Risiko lässt sich aber bisher nicht eindeutig quantifizieren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht in den Leitlinien für Luftschadstoffe von 2021 UFP von besonderem Interesse an. In den sogenannten „good practice statements“ der WHO-Leitlinien wird eine systematische Messung von UFP empfohlen.
Konzentrationen
Städtische Hintergrundkonzentrationen liegen in Mitteleuropa in einem Bereich von ca. 5.000 bis 9.000 Partikel/cm³ im Jahresmittel. An verkehrsnahen innerstädtischen Standorten sind die UFP-Konzentrationen um ca. 3.000 bis 5.000 Partikel/cm³ höher als im städtischen Hintergrund. Am höchsten sind zumeist die Konzentrationen mit 10.000 bis 25.000 Partikel/cm³ im Umfeld von Flughäfen .
Ländliche Hintergrundkonzentrationen liegen in einem Bereich von ca. 3.000 bis 5.000 Teilchen/cm³.
Messung beim Flughafen Wien
Im Februar 2022 hat das Umweltbundesamt mit der UFP-Messung an zwei Messstellen im Umfeld des Flughafens Wien-Schwechat und der OMV Raffinerie Schwechat begonnen. An der Messstelle Mannswörth wurden im Jahr 2023 16.400 Teilchen/cm³ gemessen; in Klein-Neusiedl 11.300 Teilchen/cm³. Die Konzentrationen waren bedingt durch Emissionen des Flugverkehrs und der Raffinerie höher als im innerstädtischen Bereich von Wien und Graz.