Kreislaufwirtschaft statt Wegwerfgesellschaft

Wien, 26. März 2025

Gemeinden, Städte und Regionen zeigen, wie’s geht

Die Kreislaufwirtschaft in Österreich nimmt Fahrt auf. Der neue Bericht des Umweltbundesamts „Kreislaufwirtschaft in Österreich“ und die interaktive Karte auf der Kreislaufwirtschaft HelpDesk Website zeigen, wie sich Gemeinden, Städte, Bundesländer und regionale Initiativen aktiv für eine nachhaltige Zukunft engagieren.

Foto Zeichen Unendlichkeit

Seit dem Beschluss der Kreislaufwirtschaft-Strategie Ende 2022 wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um Ressourcen zu schonen, Abfälle zu vermeiden und Treibhausgas-Emissionen zu senken. Bereits vor der Veröffentlichung der Strategie wurden erste wichtige Schritte unternommen, die den Weg für umfassendere Maßnahmen ebneten. Die neue interaktive Karte auf der  Kreislaufwirtschaft HelpDesk-Website, entstanden aus dem aktuellen Bericht, zeigt, wie Gemeinden, Städte, Bundesländer und regionale Initiativen sich für eine nachhaltige Zukunft engagieren.

Gemeinden als Schlüsselfaktor für eine nachhaltige Zukunft

Die Kreislaufwirtschaft-Strategie definiert sieben zentrale Schwerpunkte, darunter Bauwirtschaft, Textilien, Abfallvermeidung und Mobilität. Regionen, Gemeinden und Städte spielen hierbei eine entscheidende Rolle, indem sie Informationskampagnen initiieren, nachhaltige Projekte fördern und Rahmenbedingungen für ressourcenschonendes Wirtschaften schaffen.

Die österreichischen Bundesländer, Städte und Regionen zeigen bereits großes Engagement in der Kreislaufwirtschaft. Ein kontinuierlicher Austausch hilft, bewährte Lösungen zu teilen, zentrale Erkenntnisse weiterzugeben und Herausforderungen gezielt anzugehen.

Von der Strategie zur Umsetzung

Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, Produkte, Stoffe und Ressourcen so lange wie möglich in der Wirtschaft zu halten – durch Produktdesign, Vermeidung von Abfällen, Reparatur, Wiederverwendung und hochwertiges Recycling. Diese Vision wird bereits in vielen Bereichen erfolgreich umgesetzt. Österreichische Gemeinden und Regionen haben innovative Projekte gestartet, die den Wandel zur Kreislaufwirtschaft beschleunigen:

  • Tirol: In Tirol bietet der Verein issba eine umweltfreundliche Alternative für Veranstaltungen durch die Vermietung von Geschirr, Gläsern, Besteck und Mehrwegbechern – ein Beitrag zur Abfallvermeidung und nachhaltigen Festkultur.
  • Graz: Die steirische Landeshauptstadt setzt mit einem neuen Klimaschutzleitbild auf nachhaltige Stadtentwicklung mit Fokus auf Bauen, Mobilität, Verpflegung und Ressourcenschonung.
  • Vorarlberg: Die KEM Region Großes Walsertal ist eine der ersten Regionen mit eigener Kreislaufwirtschaftsstrategie mit den Handlungsfeldern Abfall, Energie, Mobilität, Lebensmittel, Raumplanung und Wirtschaft. 
  • Steiermark: Ein speziell entwickelter Leitfaden hilft steirischen Gemeinden, Gebäude kreislaufgerecht zu planen und für spätere Recyclingprozesse vorzubereiten. 
  • Das Umweltbundesamt begleitet Gemeinden in ganz Österreich bei der Erstellung von Abfallvermeidungskonzepten.
Foto Hand mit Pflanze

Alles auf einem Blick – Der Österreichischer Kreislaufwirtschafts-HelpDesk

Damit sich noch mehr Menschen aktiv an der Kreislaufwirtschaft beteiligen können, wurde im Februar 2024 der österreichische Kreislaufwirtschafts-HelpDesk ins Leben gerufen. Als zentrale Anlaufstelle stellt er Bürger:innen, Unternehmen, Kommunen und NGOs praxisnahe Informationen bereit und vernetzt Interessierte mit Expert:innen des Umweltbundesamts. Die Plattform bietet aktuelle Informationen zur Kreislaufwirtschaftsstrategie, Best-Practice-Beispiele und Beratungsmöglichkeiten. 

Kreislaufwirtschafts-HelpDesk

Ab sofort sind auf der Website des HelpDesks ausgewählte Beispiele zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in ganz Österreich in einer interaktiven Karte abrufbar. Die Karte lädt dazu ein, sich von bestehenden Projekten und Initiativen in den einzelnen Bundesländern inspirieren zu lassen. Zudem dient sie als Informationsplattform, fördert den Austausch zwischen Akteur:innen der Kreislaufwirtschaft und soll als Wissensdrehscheibe fungieren.

Interaktive Karte

Die österreichische Kreislaufwirtschafts-Strategie

Die österreichische Kreislaufwirtschafts-Strategie wurden vom Klimaschutzministerium (BMK) in Zusammenarbeit mit dem Sozialministerium (BMGSPK), Ministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und dem Landwirtschaftsministerium (BML) erarbeitet. Das Umweltbundesamt hat das Grundlagendokument für die Entwicklung der Strategie erstellt. Im Dezember 2022 wurde die Kreislaufwirtschafts-Strategie im Ministerrat beschlossen und wird seitdem schrittweise umgesetzt. 

Der Bericht zeigt, dass Kreislaufwirtschaft in Österreich nicht nur ein theoretisches Konzept ist, sondern bereits in vielen Städten, Gemeinden und Regionen aktiv gelebt wird. Der Austausch bewährter Praktiken zwischen Bundesländern, Gemeinden und Institutionen wird weiterhin eine zentrale Rolle spielen, um diesen nachhaltigen Wandel zu beschleunigen.

Kreislaufwirtschafts-Strategie

Weiterführende Informationen

Grundlagendokument - Aktivitäten zur Kreislaufwirtschaft

Kreislaufwirtschaft: Vom Reden in die Umsetzung