Lärmschutz in Österreich

Lärm - insbesondere Verkehrslärm - ist eine Begleiterscheinung steigender Mobilität und Technologie unserer Gesellschaft.
Er stellt für viele Menschen eine Belastung und ein Ärgernis dar.

Foto Tafel Lärmschutz
Foto Tafel Lärmschutz

Lärmbekämpfung ist in Österreichs Recht eine Querschnittsmaterie und wird jeweils im Zusammenhang mit anderen Verwaltungsangelegenheiten wahrgenommen. Es gibt kein allgemeines Gesetz zum Schutz vor Lärm, sondern zahlreiche Bestimmungen über Lärmemissionen und Lärmimmissionen. Je nach Rechtsmaterie liegt auch die Zuständigkeit bei unterschiedlichen Behörden.
Den unterschiedlichen Regelungen  entsprechend gibt es nur für manche Lärmarten feste Grenzwerte.

Regelungen

Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen sind notwendig, um Lärm zu vermeiden oder vermindern. Zum Beispiel kann durch die räumliche Trennung von stark befahrenen Verkehrswegen und Wohngebieten das Auftreten von Konflikten von vornherein vermieden werden. Es ist eine wesentliche Aufgabe der Raum- und Verkehrsplanung, das in der Ortsentwicklungsplanung zu berücksichtigen. Grenzwerte für Neufahrzeuge und Reifen sowie die Reifenkennzeichnung werden auf europäischer Ebene festgelegt und wirken flächendeckend. Tempolimits wirken lokal, sind aber effizient und schnell realisierbar. Die Reduktion von Lärm an der Quelle zählt zu den zentralen Maßnahmen der Bekämpfung von allen Lärmarten.

Der Straßenverkehr ist die am häufigsten genannte Ursache für die Störung durch Lärm.

Straßenverkehrslärm

Foto Autobahn

Plattform zur Lärminformation

Umfassende Informationen zum Thema Lärm
Zentraler Inhalt sind die nach der EU-Umgebungslärmrichtlinie zu erstellenden Lärmkarten und Aktionspläne. Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie - kurz BMK - betreibt die Plattform mit Unterstützung durch das Umweltbundesamt.

Statistik Austria Erhebung Mikrozensus

Vier von zehn ÖsterreicherInnen fühlen sich durch Lärm gestört. Das Ergebnis der letzten Befragung durch die Statistik Austria zeigt deutlichen Handlungsbedarf. Der Verkehrssektor ist die am häufigsten genannte Lärmquelle, gefolgt von Baustellen und Nachbarwohnungen.

Österreichischer Arbeitsring für Lärmbekämpfung

Der Österreichische Arbeitsring für Lärmbekämpfung  widmet sich der interdisziplinären Behandlung von Lärmfragen. Die Ergebnisse der Arbeiten des ÖAL stehen in Form von Richtlinien zur Verfügung und prägen den Lärmschutz in Österreich seit mehr als einem halben Jahrhundert.

Forum Schall

Das Forum Schall ist eine Arbeitsgruppe schalltechnischer Sachverständiger der Ämter der Landesregierungen und der Magistrate Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg und St. Pölten. Auch das Umweltbundesamt und das Umweltministerium sind vertreten. Im Forum Schall sollen einheitliche Standpunkte gefunden werden, um die Verwaltungspraxis zu harmonisieren. Die Arbeitsgruppe ist seit 2018 ein Vereinsorgan des Österreichischen Arbeitsrings für Lärmbekämpfung.

WHO Leitlinien für Umgebungslärm

Lärm ist nicht gleich Lärm. Die Störung durch Lärm ist das Ergebnis eines komplexen Wahrnehmungs- und Bewertungsvorganges des Menschen. Aus der Lautstärke alleine kann nicht immer auf die Störung geschlossen werden. Für Verkehrslärm gibt es wissenschaftlich gut abgesicherte Zusammenhänge zwischen Lärmpegel und Belästigung. Die Welt-Gesundheits-Organisation WHO hat Leitlinien für die Beurteilung von Umgebungslärm veröffentlicht.

Publikationen zum Thema

Im Sinne der Ressourcenschonung und der Digitalisierung sehen wir von gedruckten Exemplaren ab und stellen unsere Studien als Download zur Verfügung.

Ihre Fragen zum Thema Lärm richten Sie bitte an

laerm@umweltbundesamt.at