Täglich werden 12,9 Hektar Boden neu verbaut
Das Umweltbundesamt präsentiert beim heutigen Treffen des Bodenforums Österreich in Linz die aktuellen Zahlen zum Bodenverbrauch.
In den Jahren 2015 bis 2017 wurden in Österreich pro Tag 12,9 Hektar Boden neu verbaut. Verglichen mit der Vorperiode (2014-2016) bedeutet das einen Rückgang um ca. 12 Prozent. „Der tägliche Bodenverbrauch in Österreich ist nach wie vor zu hoch. Wir müssen mit unseren Böden sorgsamer umgehen“, erinnert Karl Kienzl, Stellvertreter der Geschäftsführung im Umweltbundesamt.
Im Jahr 2017 betrug der tägliche Bodenverbrauch 12,4 Hektar. Davon wurden 5,7 Hektar für Bau- und Verkehrsflächen und fast genau so viel (5,5 Hektar) für Betriebsflächen beansprucht. 1,2 Hektar pro Tag wurden letztes Jahr für neue Erholungs- und Abbauflächen genutzt.
Versiegelung im Anstieg
Vom täglich verbauten Boden werden 41,2 Prozent versiegelt. Der Boden wird dabei mit einer wasserundurchlässigen Schicht abgedeckt. Durch den unterbundenen Wasser- und Luftaustausch verliert er alle seine Funktionen wie die Fähigkeit Wasser zu speichern und zu verdunsten, Schadstoffe zu filtern und Kohlenstoff zu binden. Mit dem Verlust an Versickerungsmöglichkeiten steigt zudem die Gefahr von Überschwemmungen und Hochwasser. Ende 2017 waren mehr als 230.000 Hektar Boden versiegelt, der Versiegelungsrad ist seit 2001 um 24 Prozent gestiegen.
Strategisches Flächenmanagement
Um Böden nachhaltig zu nutzen plädiert Kienzl für ein strategisches Flächenmanagement, das eine Verankerung der Bodenfunktionen in den entsprechenden Gesetzen vorsieht. Auch die Definition von Vorrangflächen für die landwirtschaftliche Produktion, für Hochwasser-Rückhaltung und ökologisch wertvolle Gebiete sind wichtige Elemente. Die Nutzung von brachliegenden Industrie- und Gewerbeflächen sowie von ungenutzten Wohnflächen im Dorf oder in der Stadt soll Vorrang vor Ansiedelungen auf der grünen Wiese haben.
Österreichische Bodenplattform startet Fotowettbewerb
Die Österreichische Bodenplattform lädt unter dem Motto „Mein Boden und ich“ zum Fotowettbewerb 2018 und zur Auseinandersetzung mit der Ressource Boden ein.
Die Mitglieder der Bodenplattform, d.s. VertreterInnen der Österreichischen Bodenkundlichen Gesellschaft (ÖBG), des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT), der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) und des Umweltbundesamtes bilden die Jury und wählen die besten Fotos aus.
Weitere Informationen https://www.bodeninfo.net/projekte/mein-boden-und-ich/
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