WasserexpertInnen in Paris
Rückschau auf 2017 und Ausblick auf 2020 im grenzüberschreitenden Projekt European Water Initiative Plus
Das Wasserressourcen-Management in Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien, Ukraine und Weißrussland steht im Mittelpunkt des Projekts European Water Initiative Plus (EUWI+). Unter der Leitung eines europäischen Projektkonsortiums, an dessen Spitze das Umweltbundesamts steht, werden bis zum Jahr 2020 Managementpläne für Flussgebiete und grenzüberschreitende Flüsse in den östlichen Staaten der Europäischen Nachbarschaftspolitik entwickelt und umgesetzt.
Bei einem hochrangigen Partnertreffen am 18. und 19. Jänner in Paris zog das Projektteam eine erste Zwischenbilanz über die bisherigen Meilensteine im Projekt. „In EUWI+ schaffen wir gemeinsam mit unseren Partnern die notwendigen Strukturen, die den Zugang zu sauberem Wasser und die ökologische Funktionstüchtigkeit der Gewässer sichern“, erklärt Projektleiter Michael Sutter vom Umweltbundesamt. „Das Ziel ist, letztlich zu einer klaren Verbesserung der Umweltsituation in den östlichen Ländern der Europäischen Nachbarschaft beizutragen.“
An dem Treffen in Paris nahmen neben VertreterInnen des Projektkonsortiums, der Partnerländer, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development, OECD) und der UN-Wirtschaftskommission für Europa (United Nations Economic Commission for Europe, UNECE) teil. Am 2. Februar 2018 steht ein Koordinierungstreffen in Georgien auf dem Programm, bei dem das Projektteam Erfahrungen mit thematisch ähnlichen Projekten in den östlichen Staaten der Europäischen Nachbarschaftspolitik ausgetauscht.
Schwerpunkt 2018: Wassergüte-Monitoring und Umsetzung nationaler Aktionspläne
Im Jahr 2018 stehen in EUWI+, zahlreiche Trainings, Workshops, Study Visits und Koordinierungstreffen auch mit hochrangigen RegierungsvertreterInnen auf dem Programm. Um die Arbeit zu erleichtern, hat das Umweltbundesamt in Kiew und in Tblisi Projektbüros eröffnet. Mit dem Treffen in Paris, dem Sitz der OECD, wird die erste Phase im Projekt abgeschlossen, in der die ExpertInnen des Umweltbundesamtes die Monitoring- und die Labor-Infrastruktur in Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien, in der Ukraine und in Weißrussland sowie den Bedarf an institutionellen und personellen Kapazitäten sowie an Laborausstattung in diesen Ländern erhoben haben. Zusätzlich wurden im Zuge der Evaluierung die Abläufe und Prozesse im Wassermanagement der Partnerländer analysiert und Verbesserungspotenziale ausgelotet. Die Ergebnisse werden Ende Februar auf der EUWI+ Website zur Verfügung stehen.
In den nächsten Monaten geht es nun an den Auf- und Ausbau der Wassermonitoring-Systeme und an die Umsetzung der nationalen Aktionspläne für das Wasserressourcen-Management, die 2017 erarbeitet wurden. Grundlage dafür ist ein funktionierendes Wassergüte-Monitoring, in das in den nächsten zwei Jahren in den Partnerländern kräftig investiert wird. Im Rahmen von EUWI+ werden bis 2020 bis zu einer Million Euro für Labor- und Monitoring-Ausstattung pro Partnerland investiert.