Ausblick Treibhausgas-Emissionen 2023

Wien, 28. März 2024

Österreich ist auf dem Weg Richtung Klimaneutralität 2040

Umweltbundesamt-Abschätzung zeigt Rückgang um ca. 5,3 %

Der Rückgang des Ausstoßes von klimaschädlichen Treibhausgasen setzt sich in Österreich auch 2023 fort. Das zeigt die erste Berechnung des Umweltbundesamts über die Treibhausgas-Emissionen (THG) für das Jahr 2023. Diese Nahzeitprognose liefert heuer erstmals eine vorläufige Einschätzung sowie Trends für 2023 schon im März. 

Image Klima Österreich

 

Nach den vorläufigen Berechnungen sind die THG-Emissionen 2023 um rund 5,3% gegenüber 2022 gesunken.  Das entspricht einem Rückgang von 3,9 Mio. CO2-Äquivalent. 2023 könnte damit erstmals seit 1990 ein Wert unter 70 Mio. Tonnen erreicht werden. Die vorläufigen Daten zeigen Emissionen in Höhe von rund 69 Mio. Tonnen. Aufgrund der vereinfachten Methode und vorläufiger statistischer Daten unterliegen die Ergebnisse noch einem gewissen Schwankungsbereich. Detailliertere Aussagen sind im Laufe des Sommers 2024 zu erwarten. 

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Österreich ist auf dem Weg zur Klimaneutralität 2040. Die Berechnungen des Umweltbundesamts beweisen: Mutige Klimapolitik wirkt. Ökostrom-Rekorde, Sanierungsoffensive und KlimaTicket sorgen dafür, dass unsere Emissionen voraussichtlich erstmals unter 70 Millionen Tonnen CO2 liegen. Das ist eine herausragende Nachricht: Wenn wir so weitermachen, dann haben wir Erfolg. Diese Daten zeigen: Wenn wir so weitermachen, können wir den Kampf gegen die Klimakrise gewinnen. Und genau das ist unser Auftrag.“

Grafik: Vorläufige Treibhausgas-Emissionen 1990–2023
Vorläufige Treibhausgas-Emissionen 1990–2023: Gesamt & nach Klimaschutzgesetz

Günther Lichtblau, Klimaexperte im Umweltbundesamt: „Der Rückgang der Treibhausgas-Emissionen wird sich auch 2023 fortsetzen. Nach unseren vorläufigen Berechnungen ist eine Reduktion um rund 5,3% möglich. Damit können wir für 2023 mit Treibhausgas-Emissionen unter 70 Mio. Tonnen rechnen. Wenn sich diese Prognose bestätigt, verzeichnen wir damit den niedrigsten Wert seit 1990. So erfreulich der Trend auch ist, es bleibt weiterhin notwendig, viele weitere Maßnahmen zu setzen, um die Klimaziele und die Klimaneutralität zu erreichen.“

Ausblick Emissionshandel 2023

Im Emissionshandelsbereich ist gegenüber 2022 ein Rückgang um 1,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent (-6,6%) zu erwarten. Den größten Anteil an der Reduktion hatte der Rückgang des Erdgasverbrauchs in der Energieerzeugung um ca. 33%, das bedeutet 1,3 Mio. Tonnen weniger an Emissionen. Weiters wird ein Produktionsrückgang in der Eisen-und Stahlindustrie um ca. 5%, eine Abnahme der Emissionen um ca. 0,5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent bedingen.

So erfreulich der Trend auch ist, es bleibt weiterhin notwendig, viele weitere Maßnahmen zu setzen, um die Klimaziele und die Klimaneutralität zu erreichen.

Ausblick Sektoren nach Klimaschutzgesetz

Nach den vorläufigen Daten könnten die THG-Emissionen, die aus den Sektoren nach Klimaschutzgesetz stammen, um ca. 2,1 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent (-4,6%) abnehmen. Davon entfallen voraussichtlich 0,6 Mio. Tonnen auf den Sektor Verkehr und 1,2 Mio. Tonnen auf den Sektor Gebäude. 

Die Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen 2022 

Im Jahr 2022 betrug der Ausstoß der Treibhausgas-Emissionen in Österreich rund 72,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Nach einem Anstieg im Jahr 2021 kam es in vielen Bereichen zu deutlichen Emissionsrückgängen. Das bedeutet ein Minus von 5, 8% (rund 4,5 Mio. Tonnen) im Vergleich zum Jahr 2021.

Umfassende Informationen zur Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen für das Jahr 2022 sind seit Mitte Jänner 2024 veröffentlicht.
Treibhausgas-Bilanz Österreichs 2022

Grafik: Vorläufige Treibhausgas-Emissionen KSG 2005–2023
Vorläufige Treibhausgas-Emissionen KSG 2005–2023: Zielpfad bis 2030 (ESR) & 2040

Über die vorläufigen Daten für 2023

Das Umweltbundesamt liefert im März 2024 vorläufige Berechnungen zu den Treibhausgas-Emissionen für das Jahr 2023. Diese sind noch mit größeren Unsicherheiten behaftet. Detaillierte Daten und eine Zuteilung zu den Sektoren werden im Sommer 2024 veröffentlicht, diese können von den aktuellen Ergebnissen abweichen. 

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