Starthilfe für Kreislaufwirtschaft in Kroatien
Umweltbundesamt stärkt Behörden, die Grundlagen für EU-konforme Abfallbewirtschaftung zu schaffen.
Kroatien steht in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen, wenn es die Abfallrichtlinien der EU umsetzen und die Kreislaufwirtschaft in nationalen Strategien und Programmen verankern will. Schon heute sollen die Hälfte der Papier-, Metall-, Kunststoff- und Glasabfälle recycelt werden, bis 2035 gilt es, 65% des gesamten Abfallaufkommens getrennt zu sammeln und Deponieabfälle auf 10% des Abfallaufkommens zu reduzieren. Um diese Ziele zu erreichen, setzen die kroatischen Behörden auf Know-how aus Österreich.
Schwerpunkte der Zusammenarbeit
Das Umweltbundesamt berät das kroatische Ministerium für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung im Auftrag der Weltbank bei der Umgestaltung des nationalen Abfallwirtschaftssystems und beim Übergang zur Kreislaufwirtschaft. Bis Februar 2022 entwickelt die Expert:innen-Organisation konkrete Vorschläge, wie in einem ausgewählten Sektor Abfälle vermieden, Ressourcen effizient genutzt und Recycling gestärkt werden können. Ziel ist, für diesen Sektor eine Abfallstrategie zu entwickeln, die den EU-Richtlinien und dem europäischen Kreislaufwirtschaftspaket entspricht. Die Strategie wird in den nationalen Abfallwirtschaftsplan für die Zeit nach 2022 einfließen und dazu beitragen, dass Kroatien seine Recycling-Ziele erreicht.
Im ersten Schritt analysierte das Umweltbundesamt die gesetzlichen Rahmenbedingungen und internationale Verpflichtungen für das Abfallmanagement in Kroatien. Die weiteren Arbeitspakete umfassen
- eine Vergleichsstudie, in der die Ausgangssituation für die Kreislaufwirtschaft in Kroatien und der Situation in Slowenien, einem sozioökonomisch und wirtschaftlich-geographisch vergleichbaren Land, gegenübergestellt wird,
- die Analyse von internationalen Vorzeigeprojekten
- Vorschläge für eine Kreislaufwirtschaftsstrategie in einem ausgewählten Sektor
- ein Konzept für Stakeholder-Konsultationen und den Ausbau der Kapazitäten in der Verwaltung.
Die technische Unterstützung durch das Umweltbundesamt wird aus Mitteln des Kohäsionsfonds der Europäischen Union und des Weltbank Instruments für rückzahlbare Beratungsdienste finanziert.
Der Aufbau eines modernen, EU-konformen Abfallwirtschaftssystems ist aus Gründen des Gesundheits- und Umweltschutzes unerlässlich und schafft Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Gleichzeitig ist er kostenintensiv, erfordert Zeit und kompetente administrative Ressourcen. Und deshalb unterstützen wir dabei unsere kroatischen Kolleg:innen.
Umweltbundesamt: International gefragter Umweltberater
Das Umweltbundesamt ist die größte Expert:innen-Institution für Umwelt in Österreich und einer der führenden Umweltberater in Europa. Das Umweltbundesamt kann auf erfolgreiche Projekte in mehr als 60 Ländern verweisen – von den neuen EU-Mitgliedstaaten über den Westbalkan, den mittleren Osten bis in den Maghreb und nach Asien. Als Berater ist das Unternehmen für UN- und EU-Institutionen tätig und als Partner in mehr als 200 nationalen, europäischen und internationalen Netzwerken, Gremien und Arbeitsgruppen aktiv.
Projektpartner: Kroatisches Ministerium für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung