Status Luftqualität in Europa 2024
Trotz der allgemeinen Verbesserung der Luftqualität werden die geltenden EU-Normen noch immer nicht in ganz Europa eingehalten. Österreich ist eines von zwölf Ländern, in denen das Kriterium für den Grenzwert des Tagesmittelwerts von PM10 im Jahr 2023 eingehalten wurde.
Luftverschmutzung ist das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa. 96% der städtischen Bevölkerung in der EU sind bedenklichen Konzentrationen von Feinstaub (PM2,5) ausgesetzt. Die neuen EU-Luftqualitätsnormen, die mit der überarbeiteten Luftqualitätsrichtlinie eingeführt werden, sollen 2030 in Kraft treten. Der Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) zur Luftqualität bewertet die Konzentrationen von Luftschadstoffen in der Luft in ganz Europa und vergleicht sie mit den geltenden EU-Normen und den globalen Luftqualitätsleitlinien der WHO. Die EU-Normen wurden in den Luftqualitätsrichtlinien von 2004 und 2008 festgelegt.
Feinstaub (PM2,5, PM10) ist der Luftschadstoff, der in ganz Europa die größten negativen Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Feinstaub hat viele unterschiedliche Quellen, wie Hausbrand, Verkehr, Industrie aber auch Landwirtschaft, und wird zudem weiträumig verfrachtet (z. B. Wüstensand). Hinzu kommt, dass sich Feinstaub auch aus anderen Schadstoffen, sogenannten Vorläufersubstanzen, bilden kann.
Das Briefing der EEA zeigt auch, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern und Regionen gibt, wobei die Gebiete in Mittel- und Osteuropa höhere Belastungen aufweisen. Im Jahr 2023 wies nur Island Feinstaubkonzentrationen auf, die unter den WHO-Richtwerten lagen. Diese werden in Österreich großflächig überschritten; dagegen wird das Grenzwertkriterium für den Tagesmittelwert von PM10 seit 2019 eingehalten.
Im Rahmen des Aktionsplans zur Bekämpfung der Luftverschmutzung hat die Europäische Kommission als Zwischenziel für 2030 festgelegt, die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch Feinstaub (PM2,5) um mindestens 55% gegenüber 2005 zu senken. Das Endziel besteht darin, dass die Luftverschmutzung bis 2050 keine signifikanten Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Zu diesem Zweck veröffentlichte die Kommission einen Vorschlag zur Überarbeitung der Luftqualitätsrichtlinien im Jahr 2022. Er zielt unter anderem darauf ab, die Luftqualitätsstandards stärker an die Empfehlungen der WHO anzupassen.
Die Mitgesetzgeber einigten sich im Februar 2024 auf ehrgeizige EU-Luftqualitätsnormen. Sie sind jedoch immer noch für alle Schadstoffe weniger streng als die von der WHO in ihren Luftqualitätsrichtwerten festgelegten Werte.
Im Jahr 2023 war der Großteil der Bevölkerung in der EU trotz kontinuierlicher Emissionssenkungen weiterhin gesundheitsschädlichen Werten für die wichtigsten Luftschadstoffe ausgesetzt. Insbesondere war fast die gesamte Bevölkerung PM2,5-Konzentrationen ausgesetzt, die über dem WHO-Jahresrichtwert von 5µg/m³ lagen, und Ozonkonzentrationen (O3), die über dem Kurzzeitrichtwert von 100µg/m³ lagen.
Links:
EEA Bericht zur Luftqualität (Englisch)