Umweltfreund Elektro-Auto?

Wien, 27. April 2021

Umweltfreund Elektroauto?

Verbrenner, Wasserstoff-, Hybrid- oder Elektroauto – welcher Antrieb spart am meisten Treibhausgase und braucht am wenigsten Energie?

Treibhausgas-Emissionen

Elektrofahrzeuge verursachen im Vergleich zu Benzin- und Diesel-Fahrzeugen um 67–79 % weniger Emissionen pro gefahrenem Kilometer.

Umweltbundesamt vergleicht Ökobilanz unterschiedlicher PKW-Antriebe

Image Energiewende

Verbrenner, Wasserstoff-, Hybrid- oder Elektroauto – welcher Antrieb spart am meisten Treibhausgase und braucht am wenigsten Energie? Dieser Frage widmet sich das Umweltbundesamt in der aktuellen Studie „Ökobilanz von Personenkraftwagen“. Die Expert:innen analysieren dafür im Auftrag des Klimaschutzministeriums die Klimaverträglichkeit von alternativen und herkömmlichen PKW-Antrieben über den gesamten Lebenszyklus, von der Produktion über den Betrieb bis hin zur Entsorgung. Mit der Ökobilanz liefert das Umweltbundesamt ein umfassendes Bild der Klimaverträglichkeit verschiedener Antriebsformen nicht nur direkt, im Sektor Verkehr, sondern auch indirekt, in der vorgelagerten Produktion, in den Sektoren Energie und Industrie im In- und Ausland.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Der Umstieg von Benzin- und Diesel- PKWs auf E-Autos ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Das zeigt die neue Studie des Umweltbundesamts klar auf. Denn E-Autos verursachen bis zu 79 % weniger CO2 als konventionelle PKWs. Besonders klimafreundlich sind die emissionsfreien Fahrzeuge, wenn der Strom aus erneuerbaren Energien stammt und die einzelnen Rohstoffe aus dem Bau wiederverwendet werden. E-Autos sind neben dem Ausbau der Öffis und der aktiven Mobilität ein wichtiger Baustein für klimafreundliche Mobilität.“ 

Ohne Elektromobilität sind Klimaziele der EU und Österreichs nicht zu erreichen. Für die Klimaneutralität braucht es mehr: eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs und einen Modal Split in Richtung Umweltverbund.

Im Umweltbundesamt-Vergleich stehen 39 unterschiedliche Fahrzeug- und Technologiekombinationen in den Kategorien Kleinwagen, Kompaktklasse und Oberklasse. Die Ergebnisse zeigen, dass Elektroautos (Battery Electric Vehicle, BEV) in der Ökobilanz in allen Kategorien die Nase vorn haben, vor allem wenn der Strom aus erneuerbaren Energieträgern stammt. Dann verursachen sie bis zu 79 % weniger Treibhausgas-Emissionen als konventionelle Pkw mit Verbrennungsmotor (Internal Combustion Engine, ICE). Hybrid-Fahrzeuge (Hybrid Electric Vehicle, HEV; Plug-In Hybrid Electric Vehicle, PHEV) verbessern die Ökobilanz von PKWs nur leicht. Wasserstoffautos (Fuel Cell Electric Vehicle, FCEV) schneiden zwar beim Vergleich der Emissionen ähnlich gut ab wie Elektroautos, sind aber nicht so energieeffizient. Sie brauchen pro gefahrenem Kilometer, je nachdem ob es sich um einen Kleinwagen oder ein Oberklasse-Fahrzeug handelt, um rund 39–83 % mehr Energie als ein batteriebetriebenes Elektroauto. Die größten Hebel zur Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen in der Fahrzeugproduktion liegen im Energiemix, der für die Herstellung eingesetzt wird, und in der Wiederverwertung von Rohstoffen beim Fahrzeugbau.

Treibhausgas-Emissionen unterschiedlicher Pkw-Antriebe je Fahrzeugkilometer

Treibhausgas-Emissionen

Elektrofahrzeuge verursachen im Vergleich zu Benzin- und Diesel-Fahrzeugen um 67–79 % weniger Emissionen pro gefahrenem Kilometer.

Energieaufwand

Über den gesamten Lebenszyklus ist der Energieaufwand bei Elektrofahrzeugen um rund zwei Drittel geringer als bei rein fossil betriebenen Fahrzeugen.

Vom Umstieg zum Umbau

Elektroantriebe haben einen klaren Klimavorteil. Verkehr zu vermeiden, zu verlagern und zu verbessern bleibt aber die beste Option für Umwelt und Klima.