Luftschadstoffe
Für Menschen, aber auch für Tiere und Pflanzen ist saubere Luft lebensnotwendig. Luftschadstoffe, wie sie bei verschiedenen Aktivitäten freigesetzt werden, beeinträchtigen die Gesundheit von Mensch und Tier, sind aber auch für Vegetation, Boden und Gewässer schädlich.
Zum Beispiel führten hohe Schwefeldioxid-Emissionen in ganz Mitteleuropa Mitte der 1970er Jahre zu Saurem Regen und zu einem Fischsterben in Skandinavien. Smogepisoden in den 1950er Jahren in London, die vor allem durch das Verfeuern von Kohle verursacht wurden, waren für den frühzeitigen Tod von einigen tausend Menschen verantwortlich.
Erfolge und Probleme
Seit damals wurde durch zahlreiche Maßnahmen in Österreich und Europa die Belastung durch einige Luftschadstoffe drastisch reduziert. Bei manchen Schadstoffen ist die Belastung allerdings weiterhin zu hoch. Besonders Feinstaub (PM10), Ozon und Stickstoffoxide (NOx, also NO und NO2) können in Konzentrationen auftreten, die zu Beeinträchtigungen der Gesundheit sowie zu negativen Auswirkungen etwa auf empfindliche Ökosysteme führen. Bei diesen Schadstoffen sind in den nächsten Jahren noch weitere Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene notwendig.
Langlebige Schadstoffe
Manche Schadstoffe wie zum Beispiel Schwermetalle und persistente organische Schadstoffe (POPs) kommen in Österreich kaum mehr in gesundheitsschädlicher Konzentration vor. Allerdings können diese wegen ihrer Langlebigkeit über große Entfernungen transportiert werden und sich fernab der Schadstoffquellen ablagern und anreichern.
Grenzwerte: Immissionsschutzgesetz-Luft
Um eine gesundheitsschädliche Belastung durch Luftschadstoffe zu verhindern, wurden für die wichtigsten "klassischen" Luftschadstoffe europaweit und in Österreich Grenzwerte festgelegt. Zu diesen Schadstoffen gehören Feinstaub (PM10), Stickstoffdioxid (NO2), Schwefeldioxid (SO2), Kohlenmonoxid (CO) und Blei (Pb). Die Vorgaben der europäischen Luftqualitätsrichtlinie wurden in Österreich im Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) umgesetzt. Bei Überschreitung dieser Grenzwerte muss der Landeshauptmann/die Landeshauptfrau Maßnahmen zur Verringerung der Schadstoffbelastung setzen. Für einige Luftschadstoffe wurde im Rahmen von internationalen Vereinbarungen die Höchstmenge an dem landesweiten Schadstoffausstoß festgelegt.
Das Wissen über die gesundheitsschädlichen Wirkungen von Luftschadstoffen steht auf einer soliden wissenschaftlichen Basis. Grundlage sind Studien aus 30 Jahren intensiver und wissenschaftlich streng geprüfter Forschung. Aus der aktuellen Studienlage ergibt sich eher die Notwendigkeit, einige Luftschadstoffe wie Feinstaub oder Stickoxide noch strenger zu regulieren und nicht, die gegenwärtigen Grenzwerte in Frage zu stellen oder gar auszusetzen.
CEIP – Centre on Emission Inventories and Projections
CEIP ist das Datencenter für Luftschadstoffemissionen unter dem Übereinkommen über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung der UN-Wirtschaftskommission für Europa. Das Übereinkommen hat mehrere Protokolle die unter anderem Emissionshöchstmengen für verschiedene Luftschadstoffe für die einzelnen Vertragsparteien festlegen. Zu den Aufgaben von CEIP, das seit 2007 im Umweltbundesamt etabliert ist, zählen das Zusammenstellen der von den 51 Vertragsparteien des Übereinkommens gemeldeten Emissionsdaten, Qualitätschecks und eingehende Prüfung der Emissionsdaten, sowie das Aufbereiten der Emissionsdaten als Input für Luftqualitätsmodelle.
Beitrag jeder Bürgerin/jedes Bürgers
Zu einer sauberen Luft kann aber auch jedeR einzelne einen Beitrag leisten. Die Vermeidung von unnötigen Autofahrten senkt die Belastung durch Feinstaub und Stickstoffoxide, Energie Sparen bei Heizung und Strom vermindert den Ausstoß von Kohlenmonoxid, Feinstaub und Stickstoffoxiden. Der Verzicht auf Zigaretten in geschlossenen Räumen verbessert die Luft in Wohnungen und Büros.