Emissionstrends 1990-2021

Wien, 06. März 2023

Aktuelle Ergebnisse der österreichischen Luftschadstoff-Inventur für NOx-, SO2-, NMVOC-, NH3- und PM2,5-Emissionen

Image Dicke Luft

Luftschadstoffe kennen keine Grenzen. Aufgrund ihrer langen Lebensdauer in der Atmosphäre können manche Luftschadstoffe über viele hundert Kilometer transportiert werden und weit entfernt von ihrer Freisetzung Umwelt und Gesundheit schädigen. Deswegen wurden für alle EU-Mitgliedstaaten die Emissionen für Schwefeldioxid (SO2), Stickoxide (NOx), Ammoniak (NH3), organische Verbindungen ohne Methan (NMVOC) und Feinstaub (PM2,5) begrenzt.

Die Österreichische Luftschadstoff-Inventur zeigt, ob Österreich die europäischen Reduktionsziele erreicht. Im Jahr 2021 wurden alle Vorgaben einhalten, bis auf die NH3-Emissionen, die rund 6% über der nationalen Emissionshöchstmenge liegen. Die NH3-Emissionen stammen nahezu ausschließlich aus der Landwirtschaft (94,1 %). Sie haben in diesem Sektor seit 2005 um 7,8% zugenommen.

Die Inventur-Ergebnisse belegen aber auch, dass bis auf NOx alle Emissionen von 2020 auf 2021 gestiegen sind. Der Rückgang der NOx-Emissionen zwischen 2020 und 2021 ist vor allem auf emissionsärmere Fahrzeuge im Straßenverkehr zurückzuführen. Sie lassen die Emissionen trotz höherer Fahrleistung sinken.

Tabelle: Emissionsmengen und Reduktionsverpflichtungen Österreichs gemäß NEC-Richtlinie (EU 2016/2284) und Emissionsgesetz-Luft 2018 (BGBl. I NR.75/2018).

 20052021Tatsächliche Reduktion 2005–2021Emissionsreduktions- verpflichtungen
 ktkt 2020–2029ab 2030*
NOx gesamt247,8122,6-50,5%--
NO237,1111,6-52,9%-37%-69%
(gem. NEC-RL) *
SO225,910,9-58,0%-26%-41%
NMVOC gesamt157,2110,8-29,5%--
NMVOC118,875,5-36,5%-21%-36%
(gem. NEC-RL) *
NH362,765,8+5,0%-1%-12%
PM2,522,713,9-38,7%-20%-46%
 

* Gemäß NEC-RL 2016/2284 sind die NOx und NMVOC Emissionen aus Düngewirtschaft (Kategorie 3B) und landwirtschaftlichen Böden (3D) im Rahmen der Reduktionsverpflichtungen nicht zu berücksichtigen und daher beim Zielevergleich von den jeweiligen Gesamtemissionen abzuziehen.

Österreichische Luftschadstoff-Inventur (OLI)

Das Umweltbundesamt, die führende Expert:innen-Institution für Umwelt in Österreich, erstellt jährlich die Österreichische Luftschadstoff-Inventur. Darin werden die Emissionen aller Luftschadstoffe, die einer gesetzlichen Regelung unterliegen, entsprechend internationalen Vorgaben berechnet und dokumentiert. Die erhobenen Daten dienen als Grundlage für die offiziellen Berichte an die Europäische Union und für die Entwicklung von Maßnahmen in Österreich und Europa.