Kreislaufwirtschaft als Schlüssel zur Reduktion von Plastik und Mikroplastik in der Umwelt
Ergebnisse der 2. Stakeholder-Konferenz in Brüssel
Eine Strategie um Plastik und Mikroplastik in der Umwelt zu reduzieren kann nur im Rahmen eines Kreislaufwirtschaft-Konzeptes und in Zusammenarbeit aller Stakeholder erfolgreich sein. Darüber waren sich VertreterInnen aus Politik, Verwaltung, Industrie und Umwelt bei der Konferenz am 20. November in Brüssel im Rahmen der österreichischen Ratspräsidentschaft einig.
Die Veranstaltung wurde von Umweltbundesamt, der Weltnaturschutzorganisation IUCN und dem Netzwerk der Direktoren der Europäischen Umweltagenturen organisiert.
Daniel Calleja-Crespo, Leiter der Generaldirektion Umwelt der EU Kommission erinnerte daran, dass das Thema Plastik eine von fünf Prioritäten im Rahmen des EU Kreislaufwirtschaftspaketes ist. Er betonte die Notwendigkeit, im Rahmen der EU Kunststoffstrategie die gesamte Wertschöpfungskette von Plastik zu betrachten und den Dialog mit den Stakeholdern auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft zu stärken.
Christian Holzer, Leiter der Sektion Abfallwirtschaft, Chemiepolitik und Umwelttechnologie im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus misst der Schnittstelle zwischen Abfall- und Chemikalien-Gesetzgebung eine besondere Bedeutung zu und regt an einen Markt für recycelten Kunststoff zu schaffen.
In der Diskussion zwischen VertreterInnen der Industrie, darunter Borealis, der Verband der Kunststoffproduzenten Plastics Europe sowie die Europäische Organisation für Verpackung und Umwelt, und den Umweltagenturen wurde folgendes deutlich:
- Kunststoffe und Produkte aus Kunststoff erfüllen wichtige Zwecke, problematisch ist der Plastikabfall.
- Recycling von Kunststoffen hat oberste Priorität, thermische Verwertung ist die letzte Option. Das Deponieren von Plastik muss der Vergangenheit angehören.
- Für den Einsatz von alternativen Materialien in der Produktion ist eine umfassende Strategie notwendig, bei der unter anderem auch auf Schadstoffe zu achten ist.
- Die Vermeidung von Plastikabfällen ist in den Konventionen zum Schutz der Ozeane zu berücksichtigen.
Die Reduktion von Kunststoffen in der Umwelt ist eine globale Herausforderung. Europa ist auf dem besten Weg zum internationalen Vorreiter und schafft damit eine Win-win-Situation für Umwelt und Wirtschaft, so der Tenor der Konferenz.
Das Umweltbundesamt und das Netzwerk der Direktoren der Europäischen Umweltagenturen werden an den Themen der Konferenz weiterarbeiten und dazu ein Arbeitsprogramm entwickeln. Angedacht ist eine Fortsetzung der Diskussion im Rahmen der UN Environment Assembly im März 2019 in Nairobi.
Mit der EU-Kunststoffstrategie und den geplanten Maßnahmen zur Reduktion von Einweg-Plastikprodukten wurden auf politischer Ebene wichtige Meilensteine zur Reduktion von Kunststoffen in der Umwelt gesetzt.