Diffuse Emissionen

Gemäß der Definition im UN-ECE PRTR-Protokoll und der EG-PRTR-Verordnung Nr. 166/2006/EG handelt es sich bei diffusen Quellen (Flächenquellen) um die zahlreichen kleinen oder verteilten Quellen, aus denen Schadstoffe in Luft, Wasser und Boden freigesetzt werden können, deren kombinierte Wirkung auf diese Medien erheblich sein kann und für die es nicht praktikabel ist, einen Bericht zu jeder einzelnen Quelle einzuholen.

Foto Stau auf der Donauuferautobahn

Dazu zählen unter anderem der Verkehr oder private Haushalte.

Die rechtliche Grundlage für die Veröffentlichung der diffusen Quellen ist §9a des Umweltinformationsgesetzes (BGBl. Nr. 95/2015 und BGBl. I Nr. 164/2017). Dort ist festgelegt, dass Freisetzungen von Schadstoffen aus diffusen Quellen in der bestverfügbaren räumlichen Detaillierung in das nationale PRTR aufgenommen werden müssen.

Zweck der Veröffentlichung der diffusen Quellen ist, ein vollständiges Bild über die Schadstoffbelastungen in Österreich vermitteln zu können. Sie finden hier Daten zu Emissionen aus diffusen Quellen in Luft und Oberflächengewässer, die nicht im PRTR-Punktquellenregister erfasst sind.

Diffuse Emissionen in die Luft

Die hier angegebenen diffusen Quellen beschränken sich hinsichtlich der ausgewiesenen Schadstoffe auf jene, die in der österreichischen Luftschadstoff-Inventur jährlich erhoben werden.

Sektorale Einteilung

Die Einteilung der Verursachergruppen entspricht den jährlichen Berichten zur Bundesländerinventur und den Emissionstrends.

1. Sektor:      Energieversorgung
2. Sektor:      Kleinverbrauch
3. Sektor:      Industrie
4. Sektor:      Verkehr
5. Sektor:      Landwirtschaft
6. Sektor:      Sonstige - Abfallbehandlung und Lösungsmittelanwendung.

Eine ausführliche Definition der Sektoren ist im Bericht zu den Emissionstrends nachzulesen.

Erläuterung der Ergebnisse

Ein Großteil der Emissionsquellen in den Sektoren Kleinverbrauch, Landwirtschaft, Verkehr und dem Sektor Sonstige kann als diffuse Quellen angesehen werden. Die Sektoren Energieversorgung und Industrie umfassen einen geringeren Anteil an diffusen Quellen aufgrund der hohen Zahl der im PRTR abgedeckten Punktquellen. Für das Jahr 2007 werden beispielsweise rund zwei Drittel der Kohlendioxid-Emissionen der nationalen Inventur von den PRTR-Meldungen von Betrieben in diesen beiden Sektoren abgedeckt.

Nicht zu den diffusen Quellen zählen berichtspflichtige PRTR-Betriebseinheiten (Punktquellen), die Schadstoffschwellenwerte unterschreiten. Auch größere Betriebseinrichtungen, die jedoch keine PRTR-Tätigkeit ausführen, zählen nicht zu den diffusen Quellen.

Zu beachten ist daher, dass die Emissionsdifferenz aus der Österreichischen Luftschaftstoff-Inventur (OLI) und den von den Betriebseinrichtungen berichteten PRTR-Meldungen nicht immer eindeutig den diffuse Quellen zuzuordnen ist, da es kleinere stationäre Quellen gibt, die nicht im PRTR-Register enthalten sind, für die es aber theoretisch praktikabel wäre, einen Bericht zu jeder einzelnen Quelle einzuholen.

Vergleich PRTR - Österreichische Luftschadstoff-Inventur (OLI)

Folgende Quellen werden für den Vergleich der PRTR Daten und der Luftschadstoff-Inventur herangezogen:

  • PRTR Daten: PRTR Datenbank, Stand 20.11.2024
  • Österreichweite Daten: Emissionstrends 1990-2022
  • Daten auf Bundesländerebene: Bundesländer Luftschadstoff-Inventur 1990-2022

Daten 2007 - 2022

Vergleich PRTR - OLI Bundesländer 2007 bis 2022 

Grundlage für die Auswertungen stellen die PRTR-Meldungen nach Artikel 5 der EG-PRTR Verordnung 166/2006/EG und § 3 E-PRTR Begleitverordnung BGBl. II Nr. 380/2007 dar. Anhand des angegebenen NACE-Sektors sowie der Haupt- und Nebentätigkeit der Betriebe konnte eine ungefähre Zuteilung zu den oben genannten Sektoren erfolgen.

Da eine eindeutige Sektorzuordnung der einzelnen Betriebseinrichtungen jedoch nicht immer möglich ist bzw. einzelne Betriebseinrichtungen mehreren Sektoren zuordenbar sind (Nebentätigkeiten) können bei einzelnen Schadstoffen die Sektorsummen der PRTR Meldungen die Sektorsummen der Österreichischen Luftschadstoff-Inventur überschreiten.

Diffuse Emissionen in Oberflächengewässer

Emissionen in Oberflächengewässer stammen von Punktquellen und diffusen Quellen. Während die punktuellen Einträge aus kommunalen Kläranlagen und von industriellen Einleitern messtechnisch erfasst werden können, ergeben sich diffuse Einträge in die Oberflächengewässer aus der Summe verschiedener Eintragspfade die mittels Modellrechnungen abgeschätzt werden. Hauptquellen für diffuse Belastungen stellen landwirtschaftlich genutzte Flächen und versiegelte Flächen dar.

Wasserinformationssystem WISA

UN-ECE PRTR Protokoll

E-PRTR Verordnung

Umweltinformationsgesetz