Arbeitshilfe zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie

Wien, 31. Januar 2017

Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Grundwasser und Oberflächengewässer? Und welche Anforderungen ergeben sich daraus für die Bewirtschaftungspläne für Flusseinzugsgebiete gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie? Ab sofort steht den ExpertInnen der Verwaltung, von Universitäten und Planungsbüros eine neue Arbeitshilfe zur Verfügung, die bei der Klärung dieser Fragen und bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie unterstützt.

Foto Flusslauf

Der technische Bericht der europäischen Arbeitsgruppe Grundwasser wurde mit fachlicher Expertise aus dem Umweltbundesamt erstellt und jetzt auch auf Deutsch übersetzt. Thematischer Schwerpunkt ist der Einfluss des Grundwassers auf Oberflächengewässer wie Flüsse oder Seen, deren Zustand maßgeblich von Grundwassereinträgen abhängt. Für diese sind in der Wasserrahmenrichtlinie verbindliche Umweltziele festgelegt. Die Arbeitshilfe erleichtert es den ExpertInnen, diese mit dem Grundwasser verbundenen aquatischen Ökosysteme zu bestimmen. Zusätzlich werden Verfahren dargestellt, durch die Wechselwirkungen zwischen Grund- und Oberflächengewässern in den Bewirtschaftungsplänen für Flusseinzugsgebiete ausreichend berücksichtigt werden können. Beispiele und Fallstudien geben einen Überblick über den aktuellen Wissens- und Erfahrungsstand.

Der aktuelle Bericht ist bereits die 14. Publikation der Arbeitsgruppe Grundwasser. Er ergänzt die technischen Berichte zu grundwasserabhängigen Landökosystemen und den Leitfaden zur Beurteilung von Zustand und Trend im Grundwasser (CIS-Leitfaden Nr. 18). Die deutsche Übersetzung erfolgte in Kooperation von Umweltbundesamt und Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.

Europäische Arbeitsgruppe Grundwasser

Die europäische Arbeitsgruppe Grundwasser steht unter der Leitung der Europäischen Kommission, des Vereinigten Königreichs und Österreichs, vertreten durch das Umweltbundesamt. Die Arbeitsgruppe erstellte in den vergangenen Jahren eine Reihe von Leitfäden und technischen Berichten, die den Mitgliedsstaaten der EU, Beitrittsländern und Beitrittskandidaten als wichtige Arbeitshilfe dienen. In den Leitfäden und Berichten werden Fachbegriffe erklärt und Verfahren für die rechtskonforme Umsetzung der grundwasserrelevanten Aspekte der EU-Wasserrahmenrichtlinie, insbesondere für die Beurteilung des Grundwasserzustands, beschrieben. Zusätzlich geben sie einen Überblick über die bisherigen Erfahrungen bei der Umsetzung der Richtlinie. Alle Leitfäden und Technischen Berichte sind in englischer Sprache auf der Website der Europäischen Kommission verfügbar.

EU-Leitfäden für mehr Know-how

ExpertInnen aus ganz Europa entwickeln im Rahmen der Strategie zur Unterstützung der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (CIS – Common Implementation Strategy) Arbeitshilfen für die zuständigen Behörden und ihre Auftragnehmer. Bis dato sind 34 Leitfäden und technische Berichte erschienen. Sie sollen sicherstellen, dass die Wasserrahmenrichtlinie in den Mitgliedsstaaten, Beitrittsländern und Beitrittskandidaten schlüssig, einheitlich und harmonisch umgesetzt wird. Die CIS-Strategie wurde von den WasserdirektorInnen der Europäischen Union, der Beitrittsländer, der Beitrittskandidaten und der EFTA-Länder im Anschluss an das Inkrafttreten der Wasserrahmenrichtlinie initiiert.

 

Wasserrahmen-Richtlinie