Schadstofffrei ins neue Jahr
An Silvester liegt was in der Luft. Neben Aufbruchsstimmung, Neujahrsvorsätzen und Blitzlichtgewitter beginnt das neue Jahr vielerorts mit Schadstoffen, Lärm und erhöhter Unfallgefahr.
Beim Silvesterfeuerwerk werden in Österreich durchschnittlich zehn Millionen Euro in Form von Raketen und Knallkörpern im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft geblasen. Mit ihnen Feinstaub und Schwermetallpartikel.
Silvesterfeuerwerke wirken - auch auf die Umwelt
In der Silvesternacht steigen die Feinstaubwerte in vielen Städten auf die höchsten Werte des ganzen Jahres. In der Nacht von 31. Dezember 2018 auf 1. Jänner 2019 wurde der Feinstaub-Grenzwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit in den Landeshauptstädten Graz, Klagenfurt, Innsbruck und Wien überschritten. Insgesamt kam es in Kärnten, der Steiermark, Tirol und Wien an 14 Messstellen zu Überschreitungen (vorläufige Daten).
Aber nicht nur die Feinstaubwerte steigen durch die Silvesterfeuerwerke. Abgebrannte Knallkörper und Feuerwerksraketen verursachen jährlich bis zu 1.000 Tonnen Müll. Dieser Müll kann für Wild- und Nutztiere gefährlich werden, da sie die Rückstände der Pyrotechnik mitunter für Futter halten. Außerdem sind Teile davon aus Kunststoffen, die, wenn sie nicht eingesammelt werden, in der Umwelt verbleiben und letztlich zu Mikroplastik zerfallen. Bei der Explosion der Feuerwerkskörper werden zudem Schwermetalle, wie Strontium, Arsen, Blei, Selen und Cäsium, freigesetzt. Sie geben dem Feuerwerk Farbe, fallen nach dem Spektakel zu Boden und versickern in Böden und stehende Gewässer.
Unerwünschte Risiken und Nebenwirkungen
Silvester ist nichts für gute Ohren. Feuerwerkskörper können einen Schalldruckpegel von bis zu 170 Dezibel erreichen. Zum Vergleich erreicht ein Düsentriebwerk in 25 Metern Entfernung etwa 140 Dezibel. Für ältere Menschen, Kleinkinder sowie Wild- und Haustiere bedeutet der anhaltende Lärm einen großen Stressfaktor. Viele Wild- und Haustiere leiden aufgrund ihres guten Gehörs besonders unter dem Lärm von Knallkörpern.
Für rund tausend ÖsterreicherInnen endet der pyrotechnische Silvesterspaß im Krankenhaus. Die häufigsten Verletzungen entfallen auf Augen, Ohren und Hände. Nicht selten sind auch Sachbeschädigungen und Brände durch Blindgänger oder unsachlich bediente Feuerwerkskörper. Brände verursachen zu Silvester jährlich Schäden in Millionenhöhe.
Ohne Schall und Rauch geht’s auch
Wer auf Knalleffekte zu Silvester nicht verzichten möchte, braucht dafür keine Pyrotechnik. Licht- und Lasershows erzielen ähnliche Effekte wie ein Feuerwerk, ganz ohne Lärm, Rauch, Ruß, Feinstaub, Schwermetalle und Müll. Damit steht einem effektvollen Jahreswechsel ohne Umwelteffekt nichts im Weg.
Broschüren und Informationen der Bundesländer
Feuerwerke - gefährlich schön (Infoblatt des Landes Salzburg)
Feinstaubbelastung zu Silvester (Tiroler Landesregierung)
Links
Rechtliche Rahmenbedingungen für die Verwendung von Silvesterknallern und Feuerwerkskörpern