Neue Einblicke im Dashboard Luftqualität

Wien, 05. September 2024

Überblick zur Luftqualität 2023 im neuen Jahresbericht veröffentlicht

Luftverschmutzung ist für die Gesundheit der Menschen schädlich, und das schon bei deutlich niedrigeren Konzentrationen als bisher angenommen. Die Luftqualität hat sich in Österreich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Diese Entwicklung wird im Dashboard der Expertinnen-Organisation auf einen Blick sichtbar. Zusätzlich enthält das Dashboard den Vergleich zu derzeit und zukünftig geltenden Grenzwerten und Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Mit den Anforderungen aus der neuen EU-Luftqualitäts-Richtlinie, die im Herbst in Kraft tritt, sind bis 2030 weitere Verbesserungen bei mehreren Luftschadstoffen notwendig. 

Image Luftreinhaltung in Österreich

Das Umweltbundesamt und die Ämter der Landesregierungen erheben und bewerten Messwerte zu einer Vielzahl an Luftschadstoffen. Das Dashboard zu Luftqualität zeigt auf einen Klick die langjährigen Trends der Belastungen durch die Luftschadstoffe Feinstaub (PM2,5 und PM10), Stickstoffdioxid (NO2), Schwefeldioxid (SO2), Benzo(a)pyren, Benzol, Schwermetalle (Arsen, Blei, Kadmium und Nickel) und Ozon. Das benutzerfreundliche Online-Tool ermöglicht eine schnelle Auswahl und Anzeige von Daten zur Luftqualität in ganz Österreich nach Schadstoff, Ort und Zeitraum. Ergänzend zu den Messdaten zur Luftqualität sind im interaktiven Webtool die Emissionsdaten für die Luftschadstoffe verfügbar.

Rückblick auf die Luftqualität im Jahr 2023 

Mit der detaillierten Analyse der Luftgütedaten im Jahresbericht 2023 dokumentiert das Umweltbundesamt den Status und die Entwicklung der Luftqualität für Österreich. 

Die nationale Bilanz ist erfreulich, da die Belastungen in den letzten Jahren zurückgegangen sind. Bei Feinstaub (PM10) wurden 2023 die zweitniedrigsten Belastungen seit Beginn der Messungen im Jahr 2000 gemessen. Seit 2020 veränderte sich die Belastung aber nur mehr geringfügig. Bei Stickstoffdioxid (NO2) wurden die niedrigsten Belastungen seit 1990 verzeichnet. Auch die Ozonbelastung (O3) lag unter dem Durchschnitt der langjährigen Messungen, aber etwas höher als 2020 und 2021. 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) legt auf Basis wissenschaftlicher Untersuchungen Richtwerte für Luftschadstoffe zum langfristigen Schutz der menschlichen Gesundheit fest. Diese Richtwerte sind in der Regel niedriger als die Grenzwerte des IG-L und der EU-Richtlinien.

Um den langfristigen Schutz der Gesundheit der Bevölkerung vor den negativen Auswirkungen sicherzustellen, sind – trotz weitgehender Einhaltung der aktuellen Grenzwerte – weitere Einschränkungen der Emissionen sinnvoll.

„Die Daten für 2023 können sich sehen lassen - Österreichs Luftqualität ist ein Grund zum Aufatmen. Damit es zukünftig noch besser wird: Ab 2030 gelten EU-weit neue Grenzwerte.“

Ausblick: Revision der EU-Richtlinie für Luftqualität

Nach mehrjährigen Verhandlungen tritt die neue EU-Luftqualitätsrichtlinie voraussichtlich im Herbst 2024 in Kraft. Ab dem Jahr 2030 gelten niedrigere Grenzwerte für eine Vielzahl von Luftschadstoffen. Das neue Umweltbundesamt-Dashboard zur Luftqualität zeigt, wie sich die Schadstoffkonzentrationen in der Luft seit Beginn der Messungen in Österreich geändert haben. Die neue EU-Richtlinie zur Luftqualität wurde im Februar 2024 beschlossen und tritt voraussichtlich im Herbst 2024 in Kraft. Eine Grundlage für die Revision der Richtlinie waren die globalen Luftgüteleitlinien (Air Quality Guidelines, AQG) der WHO aus dem Jahr 2021. Diese dienen als Empfehlungen, wie die Bevölkerung besser vor der Belastung mit Luftschadstoffen geschützt werden kann. Ab In-Kraft-Treten der neuen Richtlinie haben die Mitgliedsländer zwei Jahre Zeit, um die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Die Richtlinie sieht niedrigere Grenz- bzw. Zielwerte als bisher vor, unter anderem für Feinstaub (PM10 und PM2,5), Ozon und Stickstoffdioxid, die ab 2030 einzuhalten sind. Zusätzlich zu strengeren Grenzwerten verlangt die EU-Richtlinie konkretere Regelungen zur Beurteilung der Luftqualität, v.a. eine Stärkung von Modellierungsanwendungen, sowie verbesserte Informationen für die Öffentlichkeit. Damit soll dem EU-Ziel Rechnung getragen werden, eine schadstofffreie Umwelt bis 2050 sicher zu stellen, in dem die Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erreicht werden und damit die Gesundheit der Bevölkerung geschützt wird. 

Links:

Jahresbericht Luftgütemessungen in Österreich 2023

Luftgütedaten - Täglicher Luftgütebericht

Überschreitungsstatistik

Revision Luftqualitätsrichtlinien

Feinstaub

Grenz- und Zielwerte

Emissionsberichte 

Air Quality Guidelines, AQG

Revision der EU-Luftqualitätsrichtlinien (bmk.gv.at)