Flüchtige Organische Verbindungen (NMVOC)

Flüchtige Organische Verbindungen ohne Methan (NMVOC) werden größtenteils durch die Verdunstung von Lösemitteln (in Farben, Lacken und Klebstoffen) und Treibstoffen sowie durch unvollständige Verbrennungsvorgänge freigesetzt. Einen nicht unbeträchtlichen Beitrag liefern auch biogene Quellen, vor allem der Wald.

Diese Stoffgruppe ist vor allem aufgrund ihres Beitrags zur Bildung von Ozon und sekundärer organischer Partikel von Bedeutung. Die folgenden Emissionsangaben beziehen sich allerdings ausschließlich auf die anthropogenen Quellen.

Emissionstrend 1990-2022

Im Jahr 2022 wurden in Österreich rund 100.000 Tonnen NMVOC freigesetzt. Seit 1990 nahmen die Emissionen um 69,6% ab. Seit 2005 konnte der NMVOC-Ausstoß um 35,1% vermindert werden; gegenüber dem Vorjahr 2021 sind die Emissionen jedoch um 7,4% gesunken. Der rückläufige Einsatz von Biomasse in Haushalten auf Grund der milderen Witterung und der Preisanstiege am Energiemarkt führte 2022 gegenüber dem Vorjahr zu einer deutlichen Emissionsabnahme. 

Reduktionsziel

Seit dem Jahr 2020 gelten neue Emissionsreduktionsverpflichtungen für den Zeitraum von 2020 bis 2029 und ab 2030, die in der EU-Richtlinie über die Reduktion der nationalen Emissionen bestimmter Luftschadstoffe bzw. dem Emissionsgesetz-Luft 2018 geregelt sind. Im Gegensatz zu den bis zum Berichtsjahr 2021 geltenden absoluten Emissionshöchstmengen für die Jahre 2010 bis 2019 sind die NEC-Ziele ab 2020 als Relativwerte festgelegt. Basisjahr für die Berechnungen der Emissionsreduktionsverpflichtungen ist das Jahr 2005.

Für NMVOC werden die Emissionsreduktionsverpflichtungen von -21% gegenüber 2005 für das Jahr 2022 eingehalten.

Grafik NMVOC-Emissionen 1990-2021

Anmerkung

Während für den Zielevergleich der Jahre 2010 bis 2019 die Emissionsmengen ohne Kraftstoffexport galten, werden für den Zielezeitraum ab 2020 die Gesamtemissionen Österreichs inklusive Kraftstoffexport (berechnet auf Basis der verkauften Treibstoffmenge) herangezogen.

Nähere Informationen sind im Bericht "Austria´s Annual Air Emission Inventory" zu finden. 

Aktuelle Emissionsberichte

Dashboard Luftschadstoff-Emissionen in Österreich

Messung NMVOC

In Wien wird bei der Messstelle Allgemeines Krankenhaus (AKH) die Konzentration verschiedener VOC gemessen. Die Probenahme erfolgt jeden sechsten Tag über jeweils einen Tag; die Proben werden anschließend mittels Gaschromatographie analysiert.

Die Konzentration der gemessenen VOC hat sich seit dem Jahr 2003 deutlich reduziert. Lediglich die Konzentrationen von n-Pentan und iso-Pentan waren 2019 deutlich höher als in den Vorjahren und damit in ähnlicher Höhe wie im Jahr 2003.

Grafik Jahresmittelwerte bestimmter flüchtiger organischer Verbindungen in den Jahren 2003 und 2019 in Wien