Entwicklung der Feinstaub-Belastung 2009 bis 2017

Wien, 06. April 2018

Winter 2018: geringe Feinstaubbelastung in Österreich

Mit dem Winter endet auch die Hochsaison für Feinstaub in Österreich - vorerst. Die Bilanz des Umweltbundesamts für die ersten Monate des Jahres 2018 fällt erfreulich aus: Die Feinstaubbelastung war deutlich niedriger als im Vorjahr (Stand Ende März 2018). In den meisten Landeshauptstädten Österreichs traten etwa halb so viele Überschreitungen des Tagesmittelwerts für Feinstaub (PM10) auf wie im gleichen Zeitraum des Vorjahrs.

 Messtation Sonnblick

Auch die Entwicklung der Feinstaub-Belastung zwischen 2009 und 2017, die das Umweltbundesamt in einer aktuellen Studie analysiert hat, ist rückläufig. Die Studienergebnisse zeigen, dass die Belastung mit PM10 in Österreich seit 2011 deutlich abgenommen hat. Ausschlaggebende Faktoren dafür sind ein geringerer Ausstoß von Feinstaub in Österreich, aber auch in den Nachbarstaaten, ein Rückgang von feinstaubbildenden Schadstoff-Emissionen und nicht zuletzt weitgehend günstige Wetterverhältnisse. Bei sehr niedrigen Temperaturen und Fernverfrachtung von Luftschadstoffen aus dem Osten sind regional vergleichsweise hohe Belastungen wie zu Jahresbeginn 2017 möglich. 

Die Belastung mit Feinstaub ist in Österreich in den Wintermonaten deutlich höher als im Sommer. Einerseits ist im Winter der Hausbrand neben Verkehr und Industrie eine zusätzliche Feinstaub-Quelle, andererseits sind auch Ausbreitungsbedingungen ungünstiger als in den Sommermonaten (Inversionswetterlagen). Der Trend der Feinstaubbelastung in Österreich wird daher überwiegend von den Wintermittelwerten bestimmt.

Zwischen 2009 und 2017 zeigt die PM10-Belastung sowohl bei den Jahresmittelwerten an den am höchsten belasteten Messstellen als auch bei den regional gemittelten Jahresmittelwerten generell einen abnehmenden Trend – allerdings mit teilweise starken jährlichen Variationen. Durchschnittlich nahm die Belastung in den letzten drei Jahren im Vergleich zum Beginn der 2000er Jahre um etwa ein Drittel ab. 

Ausblick

Für die Zukunft rechnen die ExpertInnen des Umweltbundesamtes damit, dass die Feinstaub-Emissionen aus dem Straßenverkehr und dem Offroad-Verkehr weiter zurückgehen werden. Anders verhält es sich bei Feinstaub aus Abrieb und Aufwirbelung, der wiederum von der Verkehrsleistung abhängt. Bei Biomasse-Heizungen werden Verbesserungen bei der Verbrennungstechnologie, Kesseltausch und der vermehrte Einsatz von Holz-Pellets die Feinstaub-Emissionen zukünftig weiter senken. Ebenso sind die Emissionen von Feinstaub und den Vorläufersubstanzen sekundärer Partikel in den Herkunftsregionen für Ferntransport rückläufig und dürften nach Einschätzung der ExpertInnen auch weiterhin abnehmen.

Die Studie „Analyse Feinstaub-Belastung 2009–2017“ wurde im Auftrag der Plattform Saubere Luft – ein ExpertInnenforum der Bundesländer, des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus und des Umweltbundesamts – erstellt.

Das Umweltbundesamt in Kürze

Als bedeutendste ExpertInnen-Institution für Umwelt in Österreich und einer der führenden Umweltberater in Europa steht das Umweltbundesamt für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zur Sicherung nachhaltiger Lebensbedingungen. Die ExpertInnen entwickeln Entscheidungsgrundlagen auf lokaler, regionaler, europäischer und internationaler Ebene. Das Umweltbundesamt ist transparent und überparteilich und steht im Dialog mit Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

PM10 Überschreitungsstatistik
Luftgütedaten - Täglicher Luftgütebericht
Feinstaub

PM10-Belastung 2009-2017