Hydrochemische Karte
Die Hydrochemische Karte Österreichs gibt einen Überblick über die wichtigsten chemischen Inhaltsstoffe der heimischen Grundwässer und Fließgewässer.
Der dazugehörende Bericht enthält weiterführende Informationen zu den Hauptionen, wie z.B. Calcium und Magnesium, die von besonderer Bedeutung für die Wasserhärte sind.
Hydrochemische Karte Österreichs und Bericht
Hydrochemische Karte Österreichs in WISA
Bericht und Karte im Auftrag des BMNT, 2017.
Warum Hydrochemie?
Der geochemische Gesteinshintergrund beeinflusst die Eigenschaften des Wassers. Die hydrochemische Karte zeigt in eindrucksvoller Weise, wie die geologischen Einheiten Österreichs im Wasserchemismus abgebildet werden. Gleichzeitig werden aber auch anthropogene Einflüsse ersichtlich.
Datengrundlage
Die Datengrundlage bilden die Messwerte der österreichischen GZÜV Messstellen sowohl für das Grundwasser als auch für die Fließgewässer aus den Jahren 2006-2015. Insgesamt wurden Daten von über 2.000 Messstellen in die Bewertung miteinbezogen. Je Messstelle wurden zur Berechnung die Mittelwerte der Hauptionen Calcium (Ca), Magnesium (Mg), Natrium (Na), Kalium (K), Hydrogenkarbonat (HCO3), Sulfat (SO4), Chlorid (Cl) und Nitrat (NO3) herangezogen.
Wassertypen und Klassifizierungsschema
Die hydrochemische Zusammensetzung der Wässer wird nach FURTAK und LANGGUTH (FURTAK & LANGGUTH 1967) in sieben Wassertypen unterteilt. Dieses Klassifikationsschema beruht auf den jeweiligen Anteilen der Hauptinhaltsstoffe in einer Wasserprobe. Für die grafische Darstellung wurde das Piper-Diagramm (PIPER 1944), das aus einem Anionen- und einem Kationendreieck sowie einer Raute besteht, herangezogen.
Anhand dieser Art der Darstellung kann jedem hydrochemischen Wassertyp ein bestimmtes Feld im Diagramm zugeordnet werden. Es ist dabei aber zu beachten, dass nicht die Konzentrationen einzelner Ionen, sondern die relative Zusammensetzung der Hauptionen im Wasser dargestellt wird.
Wasserhärte
Von besonderem Interesse in Bezug auf unser Trink- bzw. Brauchwasser ist die Wasserhärte, die vom Gehalt an Calcium- und Magnesiumionen abhängig ist. Sie werden auch Kalkbildner genannt. Je höher der „Kalkgehalt" ist, desto härter ist auch das Wasser. Die Wasserhärte trägt maßgeblich zum Geschmack des Trinkwassers bei. Kalkhaltiges Wasser wirkt sich auch günstig auf Knochenbau, Zähne, Herz und Kreislauf aus, weil es dem Organismus das wichtige Spurenelement Calcium liefert.
Je härter das Wasser jedoch ist, umso mehr Waschmittel wird durch die Kalkbindung benötigt. Ein nachteiliger Nebeneffekt ist auch das Ausfällen des Kalkes beim Erhitzen. Dies kann zum Verkalken von Rohrleitungen, Boilern, Waschmaschinen und anderen Geräten führen.
Bericht und Karte im Auftrag des BMLFUW, 2017.