StartClim: Neues Wissen für die Klimawandelanpassung in Österreich
Das Forschungsprogramm StartClim befasst sich mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen und liefert seit Jahren Beiträge zur Anpassung in Österreich.
Die neun Projekte aus StartClim 2020 beschäftigten sich mit den Themen klimafittes Bauen, klimafreundliches Verhalten, nachhaltige Kreislaufwirtschaft, Bewirtschaftung im alpinen Raum, Landnutzung, Gesundheits- und Klimapolitik sowie Klimawandel in der Kunst.
Klimafitte Gebäude
Der moderne Mensch verbringt den größten Teil seines Lebens in Gebäuden oder in künstlichen Landschaften wie Freizeitparks oder Parkanlagen. Wie diese Räume gestaltet und betrieben werden, wirkt sich etwa durch Energieverbrauch und Emissionen auf Gesundheit und Wohlbefinden aus – und auf unsere zukünftigen Lebensbedingungen. Im StartClim Projekt „Norm2050“ wurde für die Stadt Wien untersucht, wie Gesetze, Normen und Beschaffungsrichtlinien angepasst werden müssen, um emissionsreduziertes, klimaresilientes Bauen und Wohnen zu fördern. Das Fazit: In vielen Fällen braucht es aktuellere Datengrundlagen für die Berechnung von Gebäudequalitäten. So wird der Heizwärme- und Kühlbedarf von Gebäuden nach ÖNORM B 8110-5 auf Basis von Temperaturmessungen aus den Jahren 1978 bis 2007 berechnet, die nicht mehr zeitgemäß sind. Um Gebäude verstärkt klimafit zu gestalten, werden zudem Maßnahmen empfohlen, die Rückbau und Verwertung, zum Beispiel durch die Einführung eines materiellen Gebäudepasses, erleichtern und Hitzeinseln in der Stadt vorbeugen.
Positive Klimabilder
Wie kann man Menschen dazu motivieren, sich klimafreundlich zu verhalten? Welche positiven Vorstellungen und Bilder einer klimagerechten Zukunft braucht es dafür? Das StartClim Projekt „Tapetenwechsel“ erzählt in Form einer wissenschaftlich fundierten, grafischen Geschichte, wohin die Reise gehen kann und welche Chancen eine klimaneutrale Zukunft eröffnet. Grundlage dafür sind Bilder und Geschichten, die aus Interviews mit Klimapionier:innen und Wissenschaftler:innen abgeleitet und um Aussagen aus der Fachliteratur ergänzt wurden.
Das Ergebnis ist eine Zukunftstapete, die Stoff für Diskussionen liefert und die Vorteile des Wandels zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft zeigt, wie z.B. mehr Lebensqualität, verbesserte Gesundheit oder verstärkter sozialer Zusammenhalt. Sie steht lizenzfrei, als creative common, unter www.zukunftstapete.at zur Verfügung und kann kostenlos verwendet werden.
Das Forschungsprogramm StartClim
StartClim wurde im Jahr 2003 auf Initiative des damaligen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit dem Ziel gegründet, die Folgen des Klimawandels zu untersuchen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Aktuelle Themen wurden bisher in 114 Projekten von über 100 österreichischen Forschenden bearbeitet. Das Programm wird wissenschaftlich vom Institut für Meteorologie und Klimatologie der Universität für Bodenkultur Wien geleitet und vom Umweltbundesamt administrativ betreut. Die in den Jahren 2020/21 durchgeführten StartClim-Projekte wurden vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem Klima- und Energiefonds und dem Land Oberösterreich finanziert.