Ozon
In höheren Luftschichten, der Stratosphäre, schützt uns Ozon vor schädlicher UV-Strahlung. Am Boden entsteht Ozon in höheren Konzentrationen erst durch andere Luftschadstoffe - die Ozonvorläufersubstanzen - und Sonnenlicht.
Die wichtigsten Ozonvorläufersubstanzen sind Stickstoffoxide und flüchtige organische Verbindungen. Zur Ozonbildung in einem globalen Maßstab tragen auch Methan und Kohlenmonoxid (CO) bei.
Wirkungen von Ozon
Beim Menschen kann es bei höheren Ozonkonzentrationen zu Beeinträchtigungen der Lungenfunktion, zu einem Anstieg von Lungenkrankheiten sowie möglicherweise zu vorzeitigen Todesfällen führen. Bei manchen Pflanzenarten führen kurzfristig erhöhte Ozonkonzentrationen zu Schädigungen der Blattorgane, bei langfristiger Belastung treten Wachstums- und Ernteverluste auf. Troposphärisches Ozon ist laut dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) auch eines der bedeutendsten Treibhausgase.
Gesetzliche Schwellen- und Zielwerte für Ozon
Das Ozongesetz setzt u.a. die Schwellen- und Zielwerte einer EU-Richtlinie in österreichisches Recht um. Festgelegt sind eine Informations- und die Alarmschwelle sowie Zielwerte. Sind die Schwellenwerte überschritten, wird die Bevölkerung über die Medien informiert. Die Informationsschwelle wird bei einer einstündigen Ozonkonzentration von mehr als 180 µg/m³, die Alarmschwelle wird bei einer einstündigen Ozonkonzentration von mehr als 240 µg/m³ erreicht.
WHO Richtwerte für Ozon
Im September 2021 hat die WHO aktualisierte Richtwerte für Ozon veröffentlicht. Für die warme Jahreszeit wurde ein Richtwert von 60 µg/m³ festgelegt. Dieser wurde 2022 an allen Messstellen überschritten. Für den höchsten Achtstundenmittelwert pro Tag, wobei vier Überschreitungstage zulässig sind, blieb der Richtwert von 100 µg/m³ unverändert. Dieser Richtwert wurde 2022 an allen Messstellen überschritten.
Der Zielwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit ist seit dem Jahr 2010 einzuhalten. Der Zielwert ist festgelegt als höchster Achtstundenmittelwert eines Tages. Er beträgt 120 µg/m³ und darf an nicht mehr als 25 Tagen pro Jahr, gemittelt über drei Jahre, überschritten werden. Derzeit wird dieser Zielwert in einigen Regionen zum Teil erheblich überschritten. Nach dem Ozongesetz ist der Bund verpflichtet, ein Programm zur Einhaltung des Zielwerts auszuarbeiten.
Maßnahmen zur Reduktion der Ozonbelastung
Ozonbelastungen über der Informations- und Alarmschwelle treten vor allem im Osten Österreichs auf, vereinzelt auch in der Steiermark, Tirol und Vorarlberg. Da Ozon ein überregionales Problem darstellt, sind Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene am zielführendsten. In Österreich und der EU werden daher die Emissionen der beiden wichtigsten Ozonverläufersubstanzen NOx und VOC durch die Richtlinie über nationale Emissionshöchstmengen limitiert und durch Maßnahmenprogramme reduziert. Die Emissionen von CO, einer weiteren Vorläufersubstanz reduzieren sich sukzessive durch verbesserte Verbrennungstechnologien. Auch jetzt schon kann jedeR Einzelne z.B. durch Verzicht auf unnötige Fahrten mit dem Auto etwas beitragen.