Schwefeldioxid

Schwefeldioxid (SO2) entsteht hauptsächlich bei der Verbrennung von Kohle und Heizöl (schwer). Zu den Hauptemissionsquellen zählen Feuerungsanlagen im Bereich der Energiewirtschaft, der Industrie und des Kleinverbrauchs. 

In hohen Konzentrationen schädigt Schwefeldioxid Mensch, Tiere und Pflanzen. Die Oxidationsprodukte führen zu "Saurem Regen", der empfindliche Ökosysteme wie Wald und Seen (Skandinavien) gefährdet und Gebäude und Materialien angreift. Partikelförmige Sulfate tragen zur großräumigen Belastung durch Feinstaub (PM10) bei.

Emissionstrend 1990-2023

2023 wurden in Österreich rund 10.600 Tonnen Schwefeldioxid emittiert und somit um 85,6% weniger als 1990. Seit 2005 kam es zu einer Reduktion um 59,2%. Gegenüber dem Vorjahr 2022 sind die Emissionen um 1,5% gesunken. Vor allem die Emissionen der Erdölraffinierie sind, aufgrund von technologischen Verbesserungen, im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen. Eine weitere Abnahme erfolgte durch den reduzierten Biomasseeinsatz in der Holzverarbeitenden Industrie. Bei den Haushalten sind die Emissionen überwiegend auf Grund des geringeren Einsatzes von Kohle und Biomasse gegenüber dem Vorjahr gesunken. Der verringerter Heizöl- und Gaseinsatz durch die Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme, die anhaltend hohen Energiepreise und die wärmere Witterung trugen ebenfalls zu dieser Entwicklung bei.
 

Reduktionsziel

Seit dem Jahr 2020 gelten neue Emissionsreduktionsverpflichtungen für den Zeitraum von 2020 bis 2029 und ab 2030, die in der EU-Richtlinie über die Reduktion der nationalen Emissionen bestimmter Luftschadstoffe bzw. dem Emissionsgesetz-Luft 2018 geregelt sind. Im Gegensatz zu den bis zum Berichtsjahr 2021 geltenden absoluten Emissionshöchstmengen für die Jahre 2010 bis 2019 sind die NEC-Ziele ab 2020 als Relativwerte festgelegt. Basisjahr für die Berechnungen der Emissionsreduktionsverpflichtungen ist das Jahr 2005.

Für SO2 werden die Emissionsreduktionsverpflichtungen von -26% gegenüber 2005 für das Jahr 2023 eingehalten

Grafik SO2-Emissionen 1990 bis 2023
Anmerkung

Während für den Zielevergleich der Jahre 2010 bis 2019 die Emissionsmengen ohne Kraftstoffexport galten, werden für den Zielezeitraum ab 2020 die Gesamtemissionen Österreichs inklusive Kraftstoffexport (berechnet auf Basis der verkauften Treibstoffmenge) herangezogen.

Nähere Informationen sind im Bericht "Austria´s Annual Air Emission Inventory" zu finden. 

Aktuelle Emissionsberichte

Dashboard Luftschadstoff-Emissionen in Österreich

Belastungssituation durch Schwefeldioxid

Überschreitungen des Grenzwertes traten bei Schwefeldioxid in den letzten Jahren nur noch vereinzelt auf. Betroffen war zumeist der Nahbereich von einzelnen Industriebetrieben und grenznahe Gebiete durch grenzüberschreitenden Schadstofftransport aus Slowenien und der Slowakei.

Die SO2-Belastung zeigt in den letzten 15 Jahren einen deutlich rückläufigen Trend. Mit der Sanierung des slowenischen Kohlekraftwerkes Sostanj ging im grenznahen Gebiet im Süden Österreichs die SO2-Belastung ebenfalls deutlich zurück.