Wie geht es den Insekten in Österreich?
Neue Rote Listen der Ameisen, Hummeln und Wanzen
Mit Frühlingsbeginn beginnt das große Krabbeln und Summen in Wiesen und Wäldern. Von den etwa 54 000 Tierarten in Österreich sind ca. 40 000 Arten Insekten. Die kleinen Tiere leisten Großes, etwa bei der Bestäubung von Pflanzen, der Schädlingskontrolle, beim Abbau organischer Stoffe sowie als Nahrungsgrundlage für andere Tiere aber auch als Indikatoren für den Zustand der Biodiversität. Hummeln, Ameisen und Wanzen verkörpern, stellvertretend für alle Insekten, diese wichtigen Funktionen. Daher können anhand der Analyse ihres Status Rückschlüsse auf alle Insekten gezogen werden. Das ist angesichts seit Jahrzehnten rückgängiger Insektenpopulationen besonders wichtig.
In den letzten Jahren haben 16 Forscher:innen unter Leitung des Umweltbundesamtes den Status der drei Insektengruppen erhoben und dafür riesige Mengen an Datensätzen ausgewertet. Die daraus entstandenen Roten Listen sind ein wichtiges Barometer für den Naturschutz und ein wichtiges Instrument um den Erfolg von Maßnahmen zu bewerten. Rote Listen integrieren viele Befunde und Daten zum Status jeder einzelnen Art und bringen diese Information auf eine einheitliche, vergleichbare und standardisierte Skala, deren wichtigste Kategorien regional ausgestorben, vom Aussterben bedroht, stark gefährdet, gefährdet, auf der Vorwarnliste und ungefährdet sind.
Die aktuellen Roten Listen zeigen: Etwa 10% der Hummel- und Ameisenarten sowie 5% der Wanzenarten sind vom unmittelbaren Aussterben bedroht. Mehr als ein Viertel der Arten in diesen drei Gruppen sind gefährdet, für jede Zehnte gilt die Vorwarnstufe. Knapp die Hälfte der Hummeln (49%) und Wanzen (48%) sind in ihrem Bestand ungefährdet, 16% der Ameisen.
Mit den vorliegenden Roten Listen stellen die Autor:innen wichtige Werkzeuge für die Umweltkontrolle, für die Bewertung von Umweltauswirkungen durch menschliche Eingriffe in die Natur und für die Analyse der Zielerreichung im Bereich Biodiversität zur Verfügung.
