Isotope

Herkunft, Mischung und Verweilzeit von Grund- und Oberflächengewässern können mit Isotopenmethoden ermittelt werden. Isotope ermöglichen Aussagen zu Schutzbedarf und Verfügbarkeit von Wasserressourcen. Umweltüberwachung und -forensik, Klimakunde und Ökologie sind weitere Themenbereiche, in denen Isotopendaten zur Anwendung kommen.

Wasserisotopenkarte

Die Wasserisotopenkarte Österreichs gibt Auskunft über die durchschnittlichen Isotopenverteilungen an österreichischen Niederschlags-, Oberflächen- und Grundwasser- und Tiefengrundwassermessstellen. 

Wasserisotopenkarte Österreichs in WISA (Datenaktualisierung  2021)

Ein Textband erläutert die Isotopenverhältnisse in natürlichen Wässern. Für die einzelnen Abschnitte des Wasserkreislaufs – Niederschlag, Oberflächenwässer und Grundwasser – werden Interpretationsmöglichkeiten der Isotopendaten hinsichtlich hydro(geo)logischer Fragestellungen vorgestellt, konkrete Anwendungsbeispiele ergänzen die Ausführungen. Darüber hinaus wird auf Wechselwirkungen – beispielsweise zwischen Seen und Grundwasser – und auf den Nachweis anthropogener Einflüsse im Grundwasser eingegangen.

Textband zur Wasserisotopenkarte

Bericht im Auftrag des BMNT, 2018.

Grundwasseralter von ausgewählten Grundwasserkörpern

Das Grundwasser in den Tal- und Beckenlagen Österreichs bleibt in den meisten Fällen 10 bis 15 Jahre oder länger in den obersten Grundwasserstockwerken. Das zeigen Untersuchungen der mittleren Verweilzeiten an diversen Messstellen, die das Umweltbundesamt seit dem Jahr 2008 im Auftrag des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) (ehemals BMLRT bzw. BMNT bzw. BMLFUW) durchführt. Die mittleren Verweilzeiten des Grundwassers werden als Grundwasseralter bezeichnet und gelten als Indikator dafür, ab wann Maßnahmen gegen Grundwasserbelastungen wirken.

Grundwasseralter in Österreich – Mittlere Verweilzeiten von ausgewählten Grundwasserkörpern

Berichte im Auftrag des BMLRT, 2008–2022.

Foto Wallerquelle

Österreichisches Messnetz für Isotope im Niederschlag und in Oberflächengewässern (ANIP)

Das Umweltbundesamt verwaltet die Datenbank des Österreichischen Messnetzes für Isotope im Niederschlag und in Oberflächengewässern (ANIP – Austrian Network of Isotopes in Precipitation and Surface Waters). Die erhobenen Daten sind eine wesentliche Grundlage zur Beantwortung hydrologischer Fragestellungen.

Informationen zum ANIP-Messnetz

ISOMETH – Evaluierung von Isotopen- und Spurengasmethoden zur Ermittlung von Grundwasseraltern: Fischa-Dagnitz-Quelle und Wagna Lysimeter

Methodenvergleich Tritium, Tritium-Helium, Schwefelhexafluorid (SF6), Krypton-85

Die mittlere Verweilzeit des Grundwassers ist ein wesentliches Kriterium bei der Bewertung von Maßnahmen zur Verminderung von Stoffeinträgen in das Grundwasser. Für die Abschätzung der mittleren Verweilzeiten können mehrere unterschiedliche Methoden eingesetzt werden. Im Auftrag des BMLFUW wurde unter der Leitung des Umweltbundesamts mit Beteiligung international renommierter Fachexpert:innen ein Forschungsprojekt durchgeführt, um an zwei Fallstudien unterschiedliche Methoden miteinander zu vergleichen und eine Entscheidungsgrundlage zu liefern, welche davon vor allem in jungen dynamischen Grundwassersystemen bevorzugt verwendet werden sollten.

ISOMETH

Projekt im Auftrag des BMLFUW, 2012.

Österreichisches Netzwerk für Anwender von stabilen Isotopen (SINA)

Das Umweltbundesamt ist Mitglied im Stable Isotope Network Austria (SINA), einem Netzwerk von Expert:innen, die sich mit der Anwendung von stabilen Isotopen in Biochemie, Geochemie und Hydro(geo)logie beschäftigen.