Fünf Jahre EUWI+
Projektabschluss läutet neue Ära des Wasserressourcen-Managements in der östlichen Nachbarschaft der EU ein
Im Sommer 2021 endet nach fünf Jahren intensiver Zusammenarbeit mit WasserexpertInnen aus Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien, Weißrussland und der Ukraine das Projekt European Water Initiative Plus (EUWI+). In der Zeit wurden acht Bewirtschaftungspläne für große und kleinere Flussgebiete neu erstellt und drei überarbeitet, die nun den Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie entsprechen und neue Maßstäbe für Gewässerbewirtschaftung und Gewässerschutz setzen. Ihre Umsetzung wird den Zugang und die Verfügbarkeit von sauberem Wasser für rund 30 Millionen Bürgerinnen und Bürger in einem Einzugsgebiet von 500.000 km2 verbessern.
Instrumente für die Wasserpolitik
Gemeinsam mit ExpertInnen des österreichischen Umweltbundesamts wurden nationale Wasserstrategien und Gesetze an EU-Standards herangeführt und über 500 technische Berichte, Studien und Handlungsanleitungen erarbeitet. Sie helfen Behörden, ihre Ressourcen an Grund-, Oberflächen- und Küstengewässern künftig besser zu überwachen und nachhaltig zu schützen, negative Umwelteinflüsse und schädliche Nutzung zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu treffen. Die Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Entwicklung dieser Tools und bei der Erstellung bzw. Überarbeitung der nationalen Gewässerbewirtschaftungspläne war sehr groß: Insgesamt beteiligten sich mehr als 10.000 Personen an öffentlichen Konsultationen, nahmen an Events wie Flurreinigungsaktionen und Thementagen teil oder profitierten in Workshops, Schulungen und Flussexpeditionen vom Know-how der europäischen Projektpartner.
Instrumente für das Monitoring
Neben der Neuausrichtung der Wasserpolitik und dem Ausbau der Kapazitäten von nationalen Institutionen für nachhaltiges Wasserressourcenmanagement wurden in EUWI+ für das Wassergüte-Monitoring ausgebaut und verbessert. Acht Labore wurden renoviert, neu ausgestattet oder erhielten neue Geräte. Insgesamt wurden für Geländearbeit und Wasseranalytik in EUWI+ rund neue 400 Messinstrumente und Zubehör angeschafft. Das Laborpersonal wurde in 70 Trainings in chemischer und biologischer Analytik, Akkreditierung und Qualitätsmanagement für Labore geschult. Sie ermöglichen ab sofort Wasseranalysen auf dem Stand der Technik, durch die erstmals auch Spuren von komplexen Industriechemikalien und Pestiziden im Wasser ermittelt und kontrolliert werden können.
EUWI+ wird von der Europäischen Union finanziert und von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) und einem Konsortium der EU-Mitglieder Österreich und Frankreich unter der Leitung des Umweltbundesamts umgesetzt.
Links
Projektpartner
International Office for Water (Englisch)
Europäische Kommission (Englisch)
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